⚔️ Gedanken am 12. Dezember
Das Christus-Prinzip in jedem Menschen: Einheit und Versöhnung der Gegensätze
In jedem Menschen wohnt ein „Christus-Prinzip“, ein inneres Licht, das danach strebt, die Gegensätze des Lebens zu überwinden: gut und böse, oben und unten, männlich und weiblich. Dieses Prinzip ist die Essenz unserer göttlichen Natur, ein inneres Selbst, das stets unberührt und rein bleibt, unabhängig von den äußeren Erfahrungen und Herausforderungen, die wir in unserem Leben durchlaufen. Es ist ungeboren und unsterblich, und auch wenn wir es oft vergessen oder ignorieren, ist es niemals von der Ganzheit Gottes getrennt gewesen.
Das Christus-Prinzip ist das Höhere Selbst, das uns immer wieder dazu einlädt, uns auf den Weg zur Einheit und zur Versöhnung aller Gegensätze zu machen. Dieses innere Selbst, das niemals müde wird, uns zur Ganzheit zu führen, wird in der christlichen Tradition durch die Ankunft Jesu symbolisiert. Die Geburt Jesu steht für die Geburt des Lichts in uns – das Erwachen des Bewusstseins für unser wahres, göttliches Wesen. Jesus verkörpert dieses Christus-Prinzip als äußeren Lehrer, der uns zur Erkenntnis und zur inneren Erleuchtung führen möchte. Er ist die sichtbare Personifikation des inneren Lehrers, der in uns allen wohnt und uns auf unserem spirituellen Weg leitet.
Das Christus-Prinzip und die Versöhnung der Gegensätze
Das Leben ist geprägt von Dualitäten – Licht und Dunkelheit, Freude und Leid, Liebe und Hass. Diese Gegensätze sind Teil der Welt der Erscheinungen, der sichtbaren Realität, die wir tagtäglich erfahren. Doch das Christus-Prinzip in uns strebt danach, diese Dualitäten zu überwinden und uns zur Einheit zu führen. Es erinnert uns daran, dass es jenseits dieser scheinbaren Gegensätze eine tiefere Wahrheit gibt: die Ganzheit des Göttlichen, in der alles eins ist.
Dieses Prinzip lädt uns ein, die Spaltung, die wir oft in uns selbst und in der Welt um uns herum erleben, zu heilen. Es ruft uns dazu auf, nicht länger in Kategorien von „gut“ und „böse“ zu denken, sondern eine Perspektive einzunehmen, die uns das göttliche Licht in allen Dingen erkennen lässt. Das Christus-Prinzip ist die Kraft in uns, die uns dabei unterstützt, die Unterschiede zu versöhnen und die Einheit in der Vielfalt zu sehen.
Die Geburt des Lichts als Symbol für das Erwachen des Höheren Selbst
Die Geburt Jesu wird in der christlichen Tradition als die Geburt des Lichts in der Dunkelheit gefeiert. Doch diese Geburt ist nicht nur ein historisches Ereignis – sie symbolisiert auch das Erwachen des Christus-Prinzips in jedem Menschen. Wenn wir uns bewusst auf den Weg der inneren Erleuchtung machen, können wir dieses göttliche Licht in uns selbst entdecken und ihm Raum geben, in unserem Leben zu wirken.
Dieses Höhere Selbst, das Christus-Prinzip, hat uns niemals aufgegeben. Es ist das unveränderliche Licht in uns, das unermüdlich danach strebt, uns zur Vereinigung mit Gott zu führen. Wenn wir dieses Licht in uns wahrnehmen, erkennen wir, dass unsere wahre Natur unsterblich und makellos ist. Durch das Erwachen des Christus-Prinzips wird uns klar, dass wir niemals von Gott getrennt waren und dass wir alle eine göttliche Mission in uns tragen: das Licht in die Welt zu bringen und die Einheit zu leben.
Die Templerarbeit: Ein Lied des Christus-Prinzips
Die tägliche Templerarbeit für den 11. Dezember lädt uns ein, über einen kurzen Auszug aus einem Lied zu meditieren, das Jesus beim letzten Abendmahl seinen Jüngern vorgesungen haben soll. Dieser Text stammt aus der gnostischen „Apokryphen Johannesgeschichte“ und lädt uns dazu ein, das Christus-Prinzip in uns zu erforschen:
„Ich will gerettet werden, und ich will retten. Amen.
Ich will verletzt werden, und ich will verletzen. Amen.
Ich will verstehen, und ich will verstanden werden. Amen.
Ich will vereinigt werden, und ich will vereinigen. Amen.
Ich bin eine Lampe dir, der du mich siehst. Amen.
Ich bin ein Spiegel dir, der du mich verstehst. Amen.
Ich bin eine Tür dir, der du bei mir anklopfest. Amen.
Sieh dich selbst in mir, der da spricht.“
Dieses Lied erinnert uns daran, dass das Christus-Prinzip in uns nicht nur für die persönliche Erleuchtung steht, sondern auch für die Verbundenheit mit anderen und der Welt. Es ist eine Einladung, uns selbst und die Welt aus einer Perspektive der Einheit und des Mitgefühls zu sehen.
Die Bedeutung des Liedes: Eine Reise zur Einheit
Die Verse des Liedes führen uns auf eine Reise zu unserer inneren Essenz und laden uns ein, uns selbst als Licht, als Spiegel und als Tür für die Wahrheit zu sehen. Das Bild der Lampe deutet darauf hin, dass wir das Licht des Christus-Prinzips in uns tragen und dieses Licht für andere leuchten lassen können. Als Spiegel für andere reflektieren wir das Göttliche, das in jedem Menschen verborgen ist. Und als Tür laden wir andere ein, tiefer in die Wahrheit einzutreten, die jenseits der äußeren Erscheinungen liegt.
Das Lied fordert uns auch auf, die Dualität des Lebens zu akzeptieren: das Erleben von Verletzung und Heilung, von Verständnis und Missverständnis, von Trennung und Einheit. Diese Gegensätze sind Teil unserer menschlichen Erfahrung und führen uns letztlich zu einem tieferen Verständnis unserer selbst und unserer Beziehung zu Gott. Das Christus-Prinzip in uns hilft uns, all diese Gegensätze zu integrieren und uns als Teil eines größeren göttlichen Plans zu sehen.
Das Christus-Prinzip als Wegweiser zur inneren Heilung und Ganzheit
Die tägliche Praxis, das Christus-Prinzip in uns zu erkennen und ihm zu folgen, kann uns helfen, unsere innere Heilung und Ganzheit zu finden. Wenn wir das Höhere Selbst in uns spüren und seine Weisheit wahrnehmen, können wir die Ängste und Unsicherheiten überwinden, die uns oft von der Einheit und vom inneren Frieden trennen. Dieses Prinzip führt uns zur Annahme und Integration aller Teile unseres Selbst – der Schattenseiten ebenso wie der lichten Anteile – und bringt uns in Einklang mit unserer göttlichen Essenz.
Die Geburt des Lichts in unserem Leben bedeutet, dass wir die göttliche Gegenwart in uns selbst und in der Welt erkennen und erfahren. Das Christus-Prinzip ist nicht etwas, das wir „erreichen“ müssen; es ist immer schon da, in uns und um uns. Es wartet nur darauf, dass wir uns ihm öffnen und uns von seiner Kraft zur Einheit führen lassen.
Abschlussgedanke: Das Christus-Prinzip als Quelle des Lichts und der Einheit
In jedem von uns gibt es ein Christus-Prinzip, das uns zur Einheit, zur Ganzheit und zum inneren Frieden führen möchte. Diese göttliche Kraft ist das Licht, das uns anleitet, die Trennung zu überwinden und die Harmonie der Gegensätze in uns zu finden. Sie ist der innere Lehrer, der uns dazu inspiriert, unser Leben aus einer Perspektive des Mitgefühls, der Liebe und der Verbundenheit zu betrachten.
Möge dieser Tag uns dazu einladen, das Christus-Prinzip in uns selbst zu entdecken und ihm zu folgen. Mögen wir das Licht, das uns geschenkt wurde, leuchten lassen und die Einheit aller Dinge erfahren. Möge das Christus-Prinzip uns daran erinnern, dass wir niemals von der göttlichen Ganzheit getrennt waren und dass wir alle dazu berufen sind, das göttliche Licht in uns selbst und in der Welt zu verkörpern.