✠✠✠✠✠✠ TEMPLER-BLOG ✠✠✠✠✠✠

⚔️ Gedanken am 12. Jänner

Der Geist als Himmel oder Hölle: Die Entscheidung für den gegenwärtigen Augenblick

Einleitung: Die Macht des Geistes

John Milton schrieb in seinem epischen Gedicht „Das verlorene Paradies“:

„Der Geist ist selbst sein eigner Ort und macht / Aus Himmel Hölle sich, aus Hölle Himmel.“

Diese kraftvollen Worte beschreiben eine tiefe Wahrheit: Unser innerer Zustand wird nicht allein von äußeren Umständen bestimmt, sondern in erster Linie davon, wie wir mit unserem eigenen Geist umgehen.

Ob wir im Himmel oder in der Hölle leben, hängt nicht von Wohlstand, Gesundheit oder sozialem Status ab, sondern davon, wo unser Geist verweilt und worauf wir unsere Aufmerksamkeit richten.

  • Der Himmel des Geistes: Ein Zustand des inneren Friedens, der Liebe und Klarheit, der im gegenwärtigen Augenblick verwurzelt ist.
  • Die Hölle des Geistes: Ein Zustand von Angst, Sorgen und Rastlosigkeit, genährt von vergangenen Fehlern oder zukünftigen Befürchtungen.

Die Entscheidung für den Himmel liegt in jedem Moment in unserer Hand – durch die Wahl, im Hier und Jetzt zu verweilen und die göttliche Gegenwart bewusst zu erfahren.


1. Der Geist als Schöpfer von Himmel und Hölle

Der Himmel des gegenwärtigen Augenblicks

Der gegenwärtige Moment ist der einzige Ort, an dem das Leben wirklich geschieht. In der Gegenwart sind wir frei von den Lasten der Vergangenheit und den Sorgen um die Zukunft. Hier, im „Jetzt“, entfaltet sich die Göttliche Gegenwart in ihrer vollen Klarheit.

Merkmale des Himmels im Geist:

  • Innerer Frieden und Stille
  • Liebe und Mitgefühl
  • Klarheit und Präsenz
  • Akzeptanz dessen, was ist

Die Hölle des zersplitterten Geistes

Ein Geist, der in der Vergangenheit gefangen ist oder sich in Zukunftsängsten verliert, schafft seine eigene Hölle. Gedanken an Schuld, Bedauern oder Befürchtungen erzeugen Unruhe und Leid.

Merkmale der Hölle im Geist:

  • Ständige Grübeleien und Sorgen
  • Angst und Rastlosigkeit
  • Gefühle von Schuld und Wertlosigkeit
  • Unfähigkeit, den gegenwärtigen Moment wahrzunehmen

„Die Entscheidung für die Gegenwart ist die Entscheidung für die Liebe und den Frieden des Himmels.“


2. Die Macht der Entscheidung

In jedem Augenblick haben wir die Wahl:

  • Verweile ich im Jetzt und öffne mich für Frieden und Liebe?
  • Oder lasse ich mich von Gedanken an die Vergangenheit oder Zukunft beherrschen und erschaffe damit meine eigene Hölle?

Die Entscheidung für den Himmel:

  • Praktiziere Achtsamkeit und Präsenz.
  • Lass die Vergangenheit los und vertraue der Zukunft.
  • Atme bewusst und spüre den gegenwärtigen Moment.
  • Öffne dich für die Liebe und die göttliche Gegenwart.

Die Entscheidung für die Hölle:

  • Bleibe in Gedanken gefangen, die du nicht ändern kannst.
  • Verweile in Selbstkritik und Selbstzweifeln.
  • Lass dich von Ängsten und Sorgen beherrschen.
  • Verpasse die Schönheit des gegenwärtigen Moments.

„Die Entscheidung für die Gegenwart ist die Entscheidung für das Leben selbst.“


3. Die Rückkehr in die Gegenwart: Praktische Wege

Achtsame Atmung

Der Atem ist ein einfacher, aber kraftvoller Anker, um in den gegenwärtigen Moment zurückzukehren.

  1. Atme tief ein und aus.
  2. Richte deine Aufmerksamkeit auf das Ein- und Ausströmen des Atems.
  3. Lass alle Gedanken kommen und gehen, ohne ihnen zu folgen.

Das Gebet der Sammlung

Das Gebet der Sammlung, wie es von Pater Thomas Keating gelehrt wurde, hilft uns, den kleinen Geist loszulassen und uns auf die Stille der göttlichen Gegenwart auszurichten:

  1. Setze dich bequem hin und schließe die Augen.
  2. Atme tief ein und aus und lasse los.
  3. Wähle ein heiliges Wort (z.B. „Frieden“, „Danke“, „Liebe“) und wiederhole es sanft im Geist.
  4. Lasse das Wort los, wenn der Geist ruhig wird, und ruhe in der Stille.

Die Erinnerung an einen heiligen Moment

Erinnere dich an eine Situation, in der du vollkommen präsent warst – ein Sonnenuntergang, das Lächeln eines geliebten Menschen, der Klang eines sanften Regens.

  • Spüre die Farben, die Gerüche, die Emotionen dieses Moments.
  • Lass die Erinnerung verblassen und spüre, was bleibt: die Stille und das Gefühl von Frieden.

4. Templerarbeit: Die Entscheidung für die Gegenwart

Die Templerarbeit lädt dazu ein, bewusst auf den eigenen Geist zu achten und ihn immer wieder in die Gegenwart zurückzuführen.

Ein Gebet des Tages:

„Großer Geist der Liebe und Weisheit, gedankt sei Dir für einen neuen Tag und für die immer klarere Bewusstheit, mit der ich mit meinem Geist umgehe. Voll Dankbarkeit nehme ich heute Deine Hilfe an und die Hilfe Michaels und der Engel der Bewusstheit, wenn Ihr mich daran erinnert, darauf zu achten, wo mein Geist ist, und mich stets zu bemühen, ihn wieder in den Himmel des gegenwärtigen Augenblicks zurückzuführen.“

Tägliche Praxis:

  1. Verweile für ein paar Minuten im Gebet der Sammlung.
  2. Rufe dir einen heiligen Moment in Erinnerung und spüre ihn mit all deinen Sinnen.
  3. Beobachte, wo dein Geist während des Tages verweilt: Ist er in der Vergangenheit, der Zukunft oder im gegenwärtigen Moment?
  4. Kehre bewusst zurück in die Gegenwart, wann immer du es bemerkst.

5. Die Früchte eines ruhigen Geistes

Ein Geist, der im gegenwärtigen Moment ruht, wird zu einem fruchtbaren Boden für Frieden, Freude und Liebe:

  • Innerer Frieden: Stille und Klarheit im Geist.
  • Emotionale Ausgeglichenheit: Gelassenheit und Akzeptanz.
  • Spirituelle Tiefe: Ein Gefühl der Einheit mit der Göttlichen Gegenwart.
  • Erfüllung im Alltag: Bewusste Wahrnehmung der Schönheit des Lebens.

„Jeder Augenblick, in dem du ganz gegenwärtig bist, ist ein heiliger Augenblick.“


6. Fazit: Himmel und Hölle liegen im Geist

John Milton erinnert uns daran, dass der Schlüssel zu innerem Frieden oder Unruhe in unserem Geist liegt. Der Himmel ist nicht ein ferner Ort, sondern ein Zustand des Seins, den wir in jedem Moment betreten können – durch die bewusste Entscheidung für den gegenwärtigen Augenblick.

„Wähle den gegenwärtigen Moment. Wähle Liebe. Wähle Frieden. Der Himmel beginnt in deinem Geist.“


Abschlussmeditation:

  1. Atme tief ein und aus.
  2. Erinnere dich an einen Moment tiefer Gegenwärtigkeit.
  3. Lass die Erinnerung los und spüre die Stille.
  4. Verweile im Frieden der Göttlichen Gegenwart.

Möge diese Praxis dir helfen, deinen Geist immer wieder in den Himmel des gegenwärtigen Augenblicks zurückzuführen.

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