⚔️ Gedanken am 18. Februar
Urteile zurücknehmen – Die Spiegel der Seele erkennen
Wir alle fällen täglich unzählige Urteile über andere Menschen. Manchmal sind es kleine Gedanken – ein kritischer Blick auf das Verhalten eines Fremden, ein stilles Missfallen über eine Äußerung oder ein Urteil über das Aussehen eines Mitmenschen. Andere Male sind es tiefere, fest verwurzelte Überzeugungen, die wir über bestimmte Menschen oder Gruppen haben. Doch jedes dieser Urteile trennt uns – von anderen, von uns selbst und letztlich von Gott.
Der spirituelle Lehrer Ram Dass bietet eine einfache, aber kraftvolle Methode an, um uns unserer Projektionen bewusst zu werden und sie zurückzunehmen. Sie besteht aus einem einzigen Satz:
„Und dasselbe trifft auf mich zu.“
Die Weisheit hinter dieser Übung
Jedes Urteil, das wir über einen anderen Menschen fällen, ist eine Reflexion unseres eigenen Geistes. Wir projizieren unsere eigenen Unsicherheiten, Ängste oder unbewussten Anteile auf andere und glauben, dass das Problem bei ihnen liegt. Doch in Wahrheit offenbaren diese Urteile oft mehr über uns selbst als über die Person, die wir bewerten.
- Wir nennen jemanden arrogant – weil wir selbst Angst davor haben, als arrogant zu gelten oder weil wir insgeheim nach mehr Selbstbewusstsein streben.
- Wir kritisieren jemanden für seine Faulheit – vielleicht, weil wir uns selbst nicht erlauben, einmal auszuruhen.
- Wir ärgern uns über die Ungeduld eines anderen – weil wir selbst Mühe haben, Geduld zu entwickeln.
Wenn wir innehalten und uns fragen: „Trifft das nicht auch auf mich zu?“, dann öffnen wir einen Raum für Selbsterkenntnis. Wir nehmen unsere Projektionen zurück und beginnen, uns selbst besser zu verstehen.
Templerarbeit: Die Rücknahme von Urteilen praktizieren
Diese Übung kann zu einer tiefgehenden spirituellen Praxis werden. Heute hast du die Gelegenheit, deine Urteile bewusst zu reflektieren und sie als Spiegel für dein eigenes inneres Wachstum zu nutzen.
1. Rückblick auf den gestrigen Tag
- Welche Urteile hast du über andere Menschen gefällt?
- Waren sie alle ähnlich – etwa oft in Richtung „unhöflich“, „egoistisch“ oder „inkompetent“?
- Oder war dein Urteilsspektrum sehr breit gefächert?
Wenn du die gestrige Übung übersprungen hast, überlege nun, welche Art von Urteilen du häufig über andere Menschen fällst. Sind es Bewertungen über ihr Verhalten, ihre Denkweise, ihr Äußeres?
2. Die Projektionen zurücknehmen
Für jedes dieser Urteile sage nun innerlich:
„Und dasselbe trifft auf mich zu.“
Erlaube dir, diese Erkenntnis ohne Scham oder Schuld anzunehmen. Es geht nicht darum, sich selbst zu verurteilen, sondern darum, ehrlich zu sein und sich in einem neuen Licht zu erkennen.
3. Bewusstes Handeln im Laufe des Tages
- Wann immer du dich heute dabei ertappst, dass du jemanden negativ beurteilst, halte inne.
- Sage dir innerlich: „Und dasselbe trifft auf mich zu.“
- Spüre, wie sich deine Perspektive verändert. Anstatt über andere zu richten, wirst du offener für deine eigene Selbsterkenntnis.
Das Geschenk der Selbstreflexion
Diese Praxis kann tiefgreifende Veränderungen bewirken. Wenn wir erkennen, dass unsere Urteile über andere oft Spiegel unserer eigenen inneren Welt sind, können wir beginnen, weniger zu urteilen und mehr zu verstehen – sowohl uns selbst als auch die Menschen um uns herum.
Es ist ein Schritt hin zur Einheit: Weniger Trennung, mehr Mitgefühl. Weniger Projektion, mehr Selbsterkenntnis. Weniger Kritik, mehr Liebe.
Möge dieser Tag eine Gelegenheit sein, dein eigenes Herz mit neuen Augen zu sehen.