✠✠✠✠✠✠ TEMPLER-BLOG ✠✠✠✠✠✠

⚔️ Gedanken am 19. Dezember

Maria Magdalena: Eine Gestalt der Vergebung und Hingabe

Maria Magdalena ist ohne Zweifel eine der bedeutendsten Frauenfiguren im Neuen Testament. Sie erscheint nicht nur als treue Gefährtin Jesu, sondern auch als Symbol für Vergebung, Reue und tiefes Vertrauen. Die Begegnung Jesu mit dem selbstgerechten Priester und seine Worte an Maria Magdalena zeigen eine eindrucksvolle Lektion, die auch heute von tiefer Bedeutung ist.

In der Geschichte, die im Lukas-Evangelium beschrieben ist, tritt Maria Magdalena in das Haus des Priesters ein, obwohl sie sich ihrer Sünden bewusst ist. Sie fällt vor Jesus nieder, wäscht seine Füße mit ihren Tränen und trocknet sie mit ihrem Haar. Sie salbt seine Füße mit kostbarer Salbe und küsst sie immer wieder. Dieser Ausdruck von Hingabe und Liebe zeigt, wie sehr sie nach Vergebung und einem neuen Weg im Glauben sucht. Jesus bemerkt ihre Taten und nutzt die Gelegenheit, um den Priester auf die Bedeutung von wahrer Demut und Vergebung hinzuweisen.

Er vergleicht die Kälte des Priesters, der ihm weder Wasser für die Füße noch einen Gruß in Form eines Kusses dargebracht hat, mit der warmherzigen Hingabe von Maria Magdalena. Sie, die Verlorene und Verachtete, zeigt Jesus eine Liebe und Reue, die der selbstgerechte Priester nicht verstehen kann. In den Worten Jesu liegt eine klare Botschaft: „Wem aber wenig vergeben wird, der liebt wenig.“ Maria Magdalenas Sünden sind ihr vergeben worden, und Jesus entlässt sie in Frieden. Er erkennt ihr Glauben an, ihre Reue und ihre unerschütterliche Liebe – eine Liebe, die durch das Verzeihen und die Gnade Gottes entsteht.

Die spirituelle Botschaft: Eine Einladung zur Vergebung

Diese Geschichte lädt uns ein, tief über den Wert der Vergebung nachzudenken, sowohl die eigene als auch die Vergebung, die wir anderen gewähren können. Die Reue von Maria Magdalena wird zur Quelle der Liebe, und ihre Demut ist ein Schlüssel, um wahre Vergebung zu erfahren. In der täglichen Templerarbeit erinnert uns die Geschichte an die Kraft der Vergebung und die Möglichkeit, unsere eigene spirituelle Einheit wiederzufinden.

In der morgendlichen Meditation, die Teil der Templerarbeit ist, sollen wir uns auf Liebe und Dankbarkeit für Gottes Vergebung besinnen. Die Sünde, das Gefühl der Trennung von Gott, trägt in sich den Wunsch nach Rückkehr, nach Einssein mit dem Göttlichen. Indem wir Vergebung in uns aufwecken und kultivieren, öffnen wir uns für das Herz des Weihnachtsmysteriums, das wir in uns tragen. Maria Magdalena lehrt uns, dass wahre Vergebung uns befreit und uns die Kraft der Liebe Gottes neu erleben lässt.

Reflexion: Die Geschichte als persönlicher Spiegel

Wenn die Geschichte von Maria Magdalena ein Traum wäre, in dem jede Figur ein Teil von uns selbst repräsentiert, könnten wir fragen: Was lehrt uns dieser Traum? Maria Magdalena könnte das verletzliche, reuige Selbst symbolisieren, das nach Vergebung und Liebe sucht. Der Priester mag unser selbstgerechtes, stolzes Ego darstellen, das mit anderen vergleicht und auf Äußerlichkeiten statt auf das Herz blickt. Jesus könnte die Stimme unseres inneren göttlichen Wesens sein, die uns zur Vergebung und zum Frieden einlädt.

Indem wir die Geschichte in uns hineinlassen, können wir erkennen, dass wir uns oft selbst wie Maria Magdalena fühlen, beschämt und voller Schuld. Doch gleichzeitig haben wir die Wahl, wie Jesus zu handeln: mitfühlend, vergebend und in der Lage, die Liebe zu wählen, auch wenn es schwierige Schritte erfordert. Wenn wir die Person Jesu in uns selbst kultivieren, erwachen wir zu einem tieferen Verständnis und Frieden, das uns in den Alltag begleitet.

Möge die Vergebung, die in Maria Magdalenas Geschichte zum Ausdruck kommt, uns ermutigen, Liebe, Mitgefühl und Einssein in uns zu erwecken und unsere spirituelle Reise in Verbindung mit dem Göttlichen fortzusetzen.

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