⚔️ Gedanken am 29. Jänner
Das Geschenk der Erinnerung: Jede Stunde, jede Minute mit Gott verbunden sein
Einleitung: Die einfache, aber tiefgründige Wahrheit eines Kindes
Manchmal sprechen Kinder Worte aus, die tiefer und weiser sind als die klügsten theologischen Abhandlungen. So erzählte die elfjährige autistische Tochter eines befreundeten Ehepaares, dass die erste Lektion in spirituellem Wachstum sei:
„Sich stündlich an Gott zu erinnern.“
Wenige Tage später fügte sie hinzu:
„Jetzt seid ihr bereit für die zweite Lektion: Erinnere dich in jeder Minute an Gott.“
In diesen wenigen Sätzen liegt eine tiefe spirituelle Wahrheit verborgen. Denn die Kunst der Gotteserinnerung ist der Schlüssel zu innerem Frieden, zu einem erfüllten Leben und zu einer tieferen Verbindung mit der göttlichen Gegenwart.
Doch wie können wir uns inmitten der Hektik des Alltags, zwischen Aufgaben, Pflichten und Ablenkungen, in jeder Stunde – ja sogar in jeder Minute – an Gott erinnern?
1. Die Sehnsucht nach kontinuierlicher Gotteserinnerung
Warum vergessen wir Gott?
- Der Lärm des Alltags übertönt die leise Stimme der Seele.
- Routine und Gewohnheit ziehen unsere Aufmerksamkeit auf äußere Dinge.
- Sorgen und Ängste blockieren unsere innere Verbindung zur Quelle.
Die Sehnsucht als Wegweiser
Trotz all dieser Ablenkungen gibt es tief in uns eine Sehnsucht nach Gott – nach dem Gefühl von Geborgenheit, Liebe und Einheit. Diese Sehnsucht ist der stille Ruf unserer Seele, der uns einlädt, in jedem Moment bewusst zu werden:
„In jedem Augenblick können wir uns an Gott erinnern, und jeder Augenblick kann ein heiliger Moment werden.“
2. Die erste Lektion: Sich stündlich an Gott erinnern
Stündliche Erinnerung als Übung der Achtsamkeit
Sich stündlich an Gott zu erinnern, bedeutet:
- Ein kurzes Innehalten in jedem vollen Stundenschlag.
- Ein bewusster Atemzug, um sich zu zentrieren.
- Ein stilles Gebet oder ein einfacher Gedanke: „Danke, Gott, dass Du hier bist.“
Praktische Übung für die stündliche Erinnerung:
- Stelle einen Wecker oder eine Erinnerung ein: Ein dezentes Glockenspiel oder ein sanfter Ton kann uns daran erinnern, kurz innezuhalten.
- Halte kurz inne: Atme bewusst ein und aus.
- Sprich ein kurzes Gebet:
„Göttlicher Geliebter, ich danke Dir für diesen Moment. Ich spüre Deine Gegenwart.“
Die Kraft der stündlichen Verbindung
Wenn wir uns regelmäßig – auch nur für einen Moment – an Gott erinnern, wird unser Tag durchzogen von kleinen Inseln des Friedens. Jede Stunde wird zu einer heiligen Stunde.
3. Die zweite Lektion: Sich in jeder Minute an Gott erinnern
Die Kontinuität der Gotteserinnerung
Die zweite Lektion ist weitaus anspruchsvoller, aber auch noch heilsamer: Sich in jeder Minute an Gott zu erinnern.
Das bedeutet nicht, dass wir jede Minute beten oder meditieren müssen. Es bedeutet vielmehr:
- Bewusst leben: Jede Handlung kann ein Akt der Erinnerung werden.
- Mit Gott sprechen: Ein innerer Dialog, der uns begleitet.
- Achtsamkeit üben: Jede Tätigkeit wird zu einer Gelegenheit, das Göttliche zu spüren.
Alltägliche Tätigkeiten als Anker der Erinnerung
Wir können bestimmte Handlungen nutzen, um uns an Gott zu erinnern:
- Beim Blick auf die Uhr.
- Beim Ein- und Ausatmen.
- Beim Händewaschen oder beim Trinken eines Glases Wasser.
- Bei jedem Schritt, den wir gehen.
„Michael, großer Engel der Weisheit und Liebe, hilf mir bitte, mich an den hebenden Ursprung zu erinnern, in dem ich lebe und mich rege und mein Sein habe.“
4. Die göttliche Gegenwart im Alltag entdecken
Jede Minute heiligen
Die Erinnerung an Gott ist keine Flucht aus dem Alltag, sondern eine tiefe Präsenz im Augenblick. Jeder Moment wird heilig, wenn wir ihn bewusst erleben und mit Liebe füllen:
- Beim Arbeiten: „Gott, ich danke Dir für diese Aufgabe.“
- Beim Reden: „Gott, lass meine Worte liebevoll und wahrhaftig sein.“
- Beim Essen: „Gott, ich danke Dir für diese Nahrung.“
Das stille Zentrum in uns finden
Inmitten jeder Tätigkeit können wir das stille Zentrum in uns berühren. Es ist der Ort, an dem wir uns der göttlichen Gegenwart bewusst werden – ein Raum von Frieden und Liebe, der immer zugänglich ist.
5. Erzengel Michael: Ein Begleiter auf diesem Weg
Die Rolle von Erzengel Michael
Erzengel Michael steht uns auf diesem Weg der Erinnerung bei:
- Er erinnert uns daran, innezuhalten und die göttliche Gegenwart zu spüren.
- Er schützt unseren Geist vor Ablenkung und Zerstreuung.
- Er stärkt uns, wenn wir in der Praxis der Erinnerung müde werden.
Ein kurzes Gebet an Erzengel Michael:
„Erzengel Michael, hilf mir, mich in jedem Moment an die göttliche Gegenwart zu erinnern. Lass meine Seele wach und mein Herz offen sein.“
6. Die Templerarbeit: Die tägliche Praxis der Erinnerung
Ein Gebet des Tages:
„Gedankt sei Dir, Göttlicher Geliebter, für diesen neuen Morgen und für die spirituelle Sehnsucht, die Dir mein Herz noch weiter öffnet. Hilf mir, mich heute bei jedem Kommen und Gehen und jedes Mal, wenn ich auf die Uhr sehe, Deiner zu erinnern.“
Tägliche Übung:
- Wähle eine Tätigkeit, die du regelmäßig durchführst (z.B. auf die Uhr sehen, Hände waschen).
- Nutze diesen Moment bewusst als Erinnerung an Gott.
- Sprich innerlich: „Danke, Gott, dass Du hier bist.“
- Lass das Gefühl von Frieden und Liebe in deinem Herzen aufsteigen.
Die Kraft der Regelmäßigkeit
Mit der Zeit wird diese Praxis zur Gewohnheit. Die Erinnerung an Gott wird nicht mehr etwas, das du „tust“, sondern etwas, das du „bist“.
7. Die Früchte der kontinuierlichen Erinnerung
- Innere Ruhe: Ein Gefühl von Frieden begleitet uns.
- Tiefe Verbundenheit: Wir fühlen uns getragen und geliebt.
- Gelassenheit: Probleme erscheinen kleiner, und Lösungen zeigen sich klarer.
- Liebevolles Handeln: Unsere Worte und Taten werden achtsamer und liebevoller.
„Wenn wir uns in jeder Stunde – ja, in jeder Minute – an Gott erinnern, wird unser ganzes Leben zu einem Gebet, zu einem Lied der Liebe.“
8. Fazit: Der Weg nach Hause
Die elfjährige Tochter hat uns eine tiefe Wahrheit geschenkt: „Erinnere dich in jeder Stunde, erinnere dich in jeder Minute an Gott.“
Dieser einfache Ratschlag hat die Kraft, unser Leben zu verändern. Die göttliche Gegenwart ist immer da – es liegt an uns, sie wahrzunehmen.
„Michael, großer Engel der Weisheit und Liebe, hilf mir bitte, mich an den hebenden Ursprung zu erinnern, in dem ich lebe und mich rege und mein Sein habe.“
9. Abschlussmeditation: Die stille Gegenwart Gottes
- Atme tief ein und aus.
- Stelle dir vor, wie ein warmes, goldenes Licht dein Herz erfüllt.
- Sprich innerlich: „Göttlicher Geliebter, ich erinnere mich an Dich.“
- Verweile einen Moment in Stille und Frieden.
Möge jeder Atemzug, jeder Schritt, jeder Gedanke eine Erinnerung an Gott sein. Möge dein Leben zu einem ständigen Gebet werden, zu einem lebendigen Ausdruck göttlicher Liebe.