✠✠✠✠✠✠ ASTO TEMPLER-BLOG ✠✠✠✠✠✠

⚔️ Gedanken am 30. April

Freiheit kann man nicht lehren – man muss sie kosten

Mit dem Abschluss des Monats April setzen wir den Schlußstein auf eine weitere Etappe unseres inneren Weges. Es ist ein guter Moment, innezuhalten und zu erkennen, dass eine der größten Sehnsüchte des Menschen – die Freiheit – nicht durch Worte, Bücher oder Lehren wirklich erfasst werden kann. Freiheit ist nichts, was man erklären oder lehren kann. Freiheit muss erlebt, muss gekostet werden.

Viele suchen sie im Verstand, im intellektuellen Verständnis. Doch Wissen allein ist oft nur ein weiteres Spiel des Egos – ein Mittel, sich besonders zu fühlen, klüger als andere, überlegen in der eigenen Erkenntnis. Doch all dies bleibt an der Oberfläche, solange wir nicht bereit sind, die Freiheit mit dem Herzen zu erforschen.

Die Weisheit des Narren: Nasruddin und der Geschmack der Freiheit

Der Sufi-Held Nasruddin, bekannt für seine närrisch-weisen Geschichten, zeigt uns, was es heißt, die Freiheit selbst zu suchen, jenseits von Büchern und Hörensagen.

Eines Tages hörte Nasruddin, Papageien würden 150 Jahre alt. Er wunderte sich:

„Warum sollte ich etwas so Hanebüchenes glauben?“

Statt es einfach zu akzeptieren oder zu verwerfen, beschloss er, es selbst herauszufinden. Also ging er los, kaufte sich einen Papagei und war entschlossen, die Wahrheit am eigenen Leib zu erfahren – koste es, was es wolle!

In dieser Geschichte liegt eine tiefe Wahrheit:
Freiheit beginnt da, wo wir aufhören, alles nur zu glauben, und bereit sind, selbst zu erleben.

Templerarbeit: Achtsamkeit als Tor zur Freiheit

Freiheit ist kein entferntes Ziel, das irgendwann erreicht wird. Sie ist jetzt möglich – in jedem Moment, den wir bewusst und achtsam leben.

Es erfordert nicht mehr Zeit, achtsam zu sein als achtlos,
und Achtsamkeit ist die Weise, wie du die Freiheit kosten wirst.

Mache es dir für den kommenden Monat zur Aufgabe, jeden Tag eine Tätigkeit ganz bewusst auszuführen. Sei es das Zähneputzen, das Gehen, das Geschirrspülen oder das Atmen – widme dich dieser Handlung mit deiner vollen Aufmerksamkeit.

In diesem Moment wirst du spüren, wie sich ein kleiner Raum öffnet – ein Raum, in dem du nicht getrieben wirst, sondern wählst. In diesem Raum beginnt Freiheit. Nicht als Konzept, sondern als gelebte Erfahrung.

Übung: Die Freiheit des Jetzt

Wähle eine einfache Tätigkeit für heute – vielleicht das Trinken eines Glases Wasser.
Tue nichts nebenbei. Sei einfach da. Spüre das Glas, das Wasser, den Geschmack, die Bewegung deines Körpers. Lass alles andere los.

Hier, in dieser Schlichtheit, liegt das Tor zur Freiheit – nicht in der Zukunft, nicht im Denken, sondern jetzt.

„Erforsche die Freiheit auf eigene Faust.“
So wie Nasruddin sich entschloss, selbst die Wahrheit zu entdecken, bist auch du eingeladen, dich auf deine eigene Reise zu begeben – in den Reichtum des Augenblicks, in die Tiefe der Achtsamkeit, in die gelebte Freiheit deines Herzens.

Schreibe einen Kommentar