✠✠✠✠✠✠ TEMPLER-BLOG ✠✠✠✠✠✠

⚔️ Gedanken am 9. Dezember

Die Begegnung von Maria und Elisabeth als Symbol für innere Erweckung

Am 9. Dezember wenden wir uns einer besonderen Geschichte zu, die eine tiefe spirituelle Bedeutung in sich trägt: die Begegnung zwischen Maria und Elisabeth, wie sie im Lukasevangelium beschrieben wird. Diese Geschichte, die von einer Begegnung zweier Frauen und von der Freude über die Ankunft zweier bedeutender Kinder erzählt, ist reich an Symbolik und lädt uns dazu ein, über das Wirken des Göttlichen in unserem Leben nachzudenken.

Sechs Monate vor der Verkündigung an Maria erschien der Engel Gabriel bereits Zacharias, dem Ehemann Elisabeths, und prophezeite die Geburt eines Sohnes – Johannes. Dieser Sohn sollte als Asket und Prophet in der Wüste leben und schließlich der Wegbereiter für den kommenden Messias sein. Später, nachdem Maria selbst erfahren hatte, dass sie die Mutter Jesu werden würde, besuchte sie Elisabeth. Bei dieser Begegnung, als Elisabeth Maria erblickte, erfüllte der Heilige Geist sie, und das Kind, das sie erwartete, hüpfte vor Freude in ihrem Leib.

Diese Szene im Lukasevangelium ist eine der bewegendsten Passagen in der biblischen Erzählung und inspiriert uns, die tieferen Bedeutungen in unserem eigenen Leben zu erkennen. Die Worte, die Maria als Antwort sprach – das „Magnifikat“ – drücken ihre tiefe Demut und Freude über die Gnade Gottes aus. Diese Begegnung erinnert uns daran, dass das Göttliche oft in den stillen, unscheinbaren Momenten wirkt und dass wir, wenn wir uns für dieses Wirken öffnen, zu einem Teil eines größeren Plans werden können.

Die Bedeutung der Freude im Leib: Ein spirituelles Erwachen

Als Elisabeth den Heiligen Geist empfängt und das ungeborene Kind vor Freude in ihrem Leib hüpft, zeigt sich darin ein tiefes spirituelles Erwachen. Diese Freude symbolisiert die innere Erkenntnis, dass das Göttliche in ihrer Nähe ist, dass etwas Heiliges heranwächst. Elisabeth erkennt in Maria die „Mutter des Herrn“ und ehrt sie voller Hingabe. Auch in unserem Leben gibt es Momente, in denen wir – oft unerwartet – von Freude, Hoffnung und Dankbarkeit erfüllt werden. Diese Gefühle sind Hinweise auf das Göttliche, das in uns wirkt und sich in unserem Leben entfalten möchte.

Wenn wir auf diese innere Freude und Inspiration achten, können wir sie als Zeichen unseres Höheren Selbstes erkennen, das uns auf die Gegenwart des Heiligen hinweist. So wie Elisabeth die Ankunft Jesu feiert, können auch wir Momente der göttlichen Verbindung feiern und das Göttliche in unserem Inneren ehren.

Das Magnifikat: Marias Antwort als Ausdruck von Hingabe und Demut

Marias Antwort auf Elisabeths Begrüßung ist das sogenannte „Magnifikat“ (Lukas 1, 48-55), eine Passage, die zu den schönsten Texten des Neuen Testaments gehört. In diesen Worten drückt Maria ihre tiefe Dankbarkeit und Demut vor Gott aus:

„Meine Seele erhebt den Herrn, und mein Geist freut sich in Gott, meinem Heiland; denn er hat die Niedrigkeit seiner Magd angesehen. Siehe, von nun an werden mich seligpreisen alle Kindeskinder …“

Diese Worte offenbaren eine tiefe Hingabe und das Vertrauen Marias in den göttlichen Plan. Sie erkennt, dass ihre Rolle als Mutter Jesu Teil eines größeren, göttlichen Plans ist, und sie nimmt diese Rolle in aller Bescheidenheit und Dankbarkeit an. Das Magnifikat ist ein Gebet des Lobpreises, das uns dazu inspiriert, auch in unserem eigenen Leben auf die Zeichen des Göttlichen zu achten und das Wirken Gottes in unseren Erfahrungen und Begegnungen zu würdigen.

Die Templerarbeit: Die innere Bedeutung dieser Geschichte verstehen

Die Templerarbeit für den 9. Dezember lädt uns ein, diese Geschichte aus einer spirituellen Perspektive zu betrachten und sie als Spiegelbild unseres eigenen inneren Wachstums zu verstehen:

„Atme ein paarmal loslassend durch; lasse dich langsam in das ‚Allerheiligste‘ gleiten, den Ort der inneren Stille. Überlege, was es bedeuten mag, ‚des Heiligen Geistes voll‘ zu sein. Bedenke dann Marias Reaktion auf Elisabeths Entzücken: ‚Meine Seele erhebt den Herrn, und mein Geist freut sich in Gott, meinem Heiland; denn er hat die Niedrigkeit seiner Magd angesehen.‘

Betrachte jede Geschichte, die du hörst, als einen Traum und als eine Offenbarung deines Höheren Selbst. Stelle dir vor, jede darin vorkommende Person sei ein Teil von dir: Maria, Elisabeth, der vor Freude in ihrem Leib hüpfende Johannes und Jesus, der erst dabei ist, sich allmählich zu einem Menschen heranzubilden. Wie kannst du die Geschichte dann verstehen?“

Diese Meditation lädt uns dazu ein, die biblische Erzählung nicht nur als historische oder religiöse Geschichte zu betrachten, sondern als Symbol für unser eigenes inneres Leben. Indem wir uns vorstellen, dass Maria, Elisabeth, Johannes und Jesus alle Teile von uns selbst sind, können wir diese Geschichte als Metapher für unser eigenes spirituelles Wachstum und unsere eigene innere Erweckung verstehen.

Die inneren Figuren: Maria, Elisabeth, Johannes und das göttliche Kind

Wenn wir uns vorstellen, dass Maria, Elisabeth, Johannes und das göttliche Kind in der Geschichte Teile unseres eigenen Wesens sind, gewinnen wir eine tiefere Erkenntnis über unser inneres Potenzial. Maria kann für unsere Hingabe und Offenheit gegenüber dem Göttlichen stehen, während Elisabeth für die Weisheit und das innere Wissen steht, das uns auf den Weg der Erfüllung führt. Johannes, der im Leib vor Freude hüpft, symbolisiert die innere Freude und das Erwachen des göttlichen Bewusstseins in uns.

Jesus, der erst allmählich heranwächst und in Maria Gestalt annimmt, ist das Licht, das in uns geboren wird und uns daran erinnert, dass wir alle das Potenzial haben, das Göttliche in uns zu verkörpern. Diese Geschichte lädt uns ein, in die Tiefe unseres Wesens zu gehen und das göttliche Licht in uns zu entdecken. Wenn wir uns auf diese Weise mit den inneren Aspekten unseres Selbst verbinden, können wir eine neue Bedeutungsebene der Geschichte verstehen und das Göttliche in uns selbst erkennen.

Abschlussgedanke: Die innere Freude und das Erwachen des Göttlichen

Am 9. Dezember erinnern wir uns daran, dass das Göttliche auf subtile und oft überraschende Weise in unserem Leben wirkt. Die Begegnung zwischen Maria und Elisabeth und die Freude, die Johannes im Leib seiner Mutter verspürt, sind Symbole für das innere Erwachen, das in jedem von uns stattfinden kann. Wenn wir uns öffnen und dem Wirken des Heiligen Geistes in unserem Leben Raum geben, können wir die Freude und das Licht des Göttlichen in uns selbst erfahren.

Möge dieser Tag uns dazu inspirieren, die Geschichte von Maria und Elisabeth als Spiegelbild unseres eigenen Weges zu betrachten. Mögen wir in der Stille und in der Verbindung mit unserem Höheren Selbst das Licht finden, das in uns allen leuchtet, und dieses Licht mit der Welt teilen.

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