Die Templerkomturei Baden bei Wien
Geschichte, Bedeutung und Legenden
Die Templerkomturei in Baden bei Wien ist ein faszinierendes Kapitel der österreichischen Geschichte. Ihre strategische Lage in der Nähe von Wien, ihre Rolle als militärischer Stützpunkt und ihre wirtschaftlichen Aktivitäten machten sie zu einer der bedeutendsten Niederlassungen des Templerordens in Österreich. Noch heute zeugen die Überreste der Komturei und zahlreiche Legenden von ihrer einstigen Macht und ihrem Einfluss. In diesem Artikel beleuchten wir die Geschichte der Templerkomturei Baden bei Wien, ihre militärische und spirituelle Bedeutung sowie die Mysterien, die sich um diesen Ort ranken.
1. Die Gründung der Templerkomturei Baden bei Wien
Die Templerkomturei in Baden bei Wien wurde vermutlich um das Jahr 1200 gegründet, zur Blütezeit des Templerordens in Mitteleuropa. Baden lag strategisch günstig an der Via Imperialis, einer wichtigen Handels- und Pilgerroute, die von Wien nach Süden führte. Die Nähe zu Wien machte Baden zu einem idealen Standort für die Templer, um Pilger zu schützen und Handelswege zu kontrollieren.
Die Gründung der Komturei wurde durch großzügige Schenkungen lokaler Adliger ermöglicht, die die Templer unterstützten. Diese Schenkungen umfassten Ländereien, Gebäude und finanzielle Mittel, die es den Templern erlaubten, rasch ein Netzwerk aus Hospizen, Kapellen und militärischen Stützpunkten aufzubauen.
2. Die militärische Bedeutung der Komturei
Die Komturei Baden bei Wien spielte eine zentrale Rolle in der militärischen Strategie der Templer. Sie diente als Stützpunkt zur Sicherung der südlichen Zugänge zu Wien und als Ausbildungszentrum für Templerritter. Die Templer errichteten hier eine Festung mit mächtigen Mauern, Türmen und einer gut ausgerüsteten Garnison.
Militärische Aufgaben der Komturei:
- Grenzsicherung: Abwehr von Überfällen durch ungarische und kumanische Truppen.
- Schutz der Pilger: Bewaffnete Eskorten für Pilger auf dem Weg nach Jerusalem und Rom.
- Ausbildung: Schulung von Templerrittern und Bereitstellung von Ausrüstung für die Kreuzzüge.
Die Festung in Baden war nicht nur stark befestigt, sondern auch mit unterirdischen Fluchttunneln ausgestattet, die bei Belagerungen genutzt werden konnten. Diese Tunnel sind Gegenstand zahlreicher Legenden, die bis heute für Spekulationen sorgen.
3. Die wirtschaftliche und religiöse Bedeutung der Komturei
Neben ihrer militärischen Funktion spielte die Komturei auch eine bedeutende wirtschaftliche Rolle. Die Templer betrieben in Baden umfangreiche Ländereien, Weinbau und Handel. Die Erträge dienten zur Finanzierung ihrer militärischen und religiösen Aktivitäten.
Wirtschaftliche Aktivitäten:
- Weinbau: Die Templer legten umfangreiche Weingüter an, deren Erträge in den Unterhalt der Komturei und die Finanzierung der Kreuzzüge flossen.
- Mühlen und Landwirtschaft: Der Betrieb von Mühlen und die Nutzung fruchtbarer Böden trugen zur Selbstversorgung der Komturei bei.
- Handelsstation: Die Templer betrieben eine Handelsstation für Waren aus dem Osten, die über die Adria nach Wien gelangten.
Religiöse Aktivitäten:
- Templerkapelle: Die Templer errichteten eine Kapelle im romanischen Stil, die als Ort für Messen, Beichten und Ordensrituale diente.
- Hospiz: Ein Hospiz bot Pilgern Unterkunft und medizinische Versorgung auf ihrem Weg nach Süden.
Die Kombination aus wirtschaftlicher und religiöser Bedeutung machte die Komturei zu einem einflussreichen Zentrum in Niederösterreich.
4. Die Architektur der Templerkomturei
Die Architektur der Templerkomturei in Baden bei Wien war geprägt von der typischen Schlichtheit der Templerbauten: robuste, funktionale Gebäude ohne übermäßigen Schmuck, die sowohl zur Verteidigung als auch zur religiösen Nutzung geeignet waren.
Wichtige architektonische Merkmale:
- Die Templerkapelle: Eine romanische Kapelle mit schlichter Fassade und spärlichem Schmuck. Es wird vermutet, dass sie einen achteckigen Grundriss hatte, ein Symbol für die Grabeskirche in Jerusalem.
- Wehrtürme: Massive Türme zur Überwachung der Handelswege und zur Verteidigung gegen Angriffe.
- Unterirdische Gänge: Berichte über geheime Fluchtwege und Tunnel, die die Komturei mit der Umgebung verbanden, sind bis heute Gegenstand von Spekulationen.
Die einfache, aber mächtige Architektur sollte die geistliche Mission der Templer und ihre militärische Stärke zugleich symbolisieren.
5. Die Legenden und Mysterien um Baden bei Wien
Wie viele Templerorte ist auch Baden bei Wien von zahlreichen Legenden und Mysterien umgeben. Besonders bekannt sind Geschichten über verborgene Schätze, geheime Rituale und unterirdische Tunnel.
Bekannte Legenden:
- Der Templerschatz: Eine weit verbreitete Legende besagt, dass die Templer in den unterirdischen Gängen unter der Komturei wertvolle Schätze versteckt haben, bevor der Orden 1312 aufgelöst wurde.
- Geheime Rituale: Berichte über nächtliche Rituale in der Templerkapelle, bei denen die Templer angeblich geheime Marienverehrungen abhielten, sorgen bis heute für Spekulationen.
- Die unterirdischen Gänge: Zahlreiche Geschichten berichten von verborgenen Tunneln, die bis in die Innenstadt von Baden reichen und als Fluchtwege dienten.
Obwohl keine dieser Legenden historisch belegt ist, tragen sie erheblich zur Faszination um die Templerkomturei bei.
6. Der Niedergang der Templer und das Schicksal der Komturei
Die Verhaftung der Templer 1307 und die päpstliche Auflösung des Ordens 1312 hatten auch Auswirkungen auf die Komturei in Baden bei Wien. Die meisten Templer wurden verhaftet, die Besitztümer konfisziert und an die Johanniter übergeben.
Folgen für die Komturei:
- Übernahme durch die Johanniter: Die Johanniter setzten die wirtschaftlichen Aktivitäten fort und nutzen die Komturei als Verwaltungszentrum.
- Verlust der militärischen Bedeutung: Ohne die Templer verlor die Komturei ihre strategische Rolle als Grenzfestung.
- Umwidmung der Templerkapelle: Die Kapelle wurde umgewidmet und diente fortan den Johannitern als Gotteshaus.
Die Johanniter entwickelten die Ländereien und den Weinbau weiter, was dazu beitrug, dass viele Strukturen bis heute erhalten geblieben sind.
7. Das Erbe der Templer in Baden bei Wien
Die Templer haben in Baden bei Wien ein beeindruckendes Erbe hinterlassen. Zahlreiche Gebäude, die auf die Templer zurückgehen, sind bis heute erhalten und zeugen von ihrer einstigen Macht.
Wichtige Zeugnisse des Templererbes:
- Die Templerkapelle: Noch erhalten und heute als Museum zugänglich.
- Weinbau: Die Tradition des Weinbaus, die von den Templern begonnen wurde, wird bis heute in der Region fortgeführt.
- Das Schlossmuseum: Eine Ausstellung zur Geschichte der Templer und Johanniter in Baden.
Fazit: Die Templerkomturei Baden bei Wien als lebendiges Erbe
Die Templerkomturei in Baden bei Wien war ein bedeutendes Zentrum der Templer in Österreich. Ihre militärische Stärke, ihre wirtschaftliche Macht und ihre spirituelle Bedeutung machten sie zu einem unverzichtbaren Bestandteil des Templernetzwerks in Mitteleuropa.
Die Mischung aus Geschichte und Legenden macht die Templerkomturei in Baden zu einem faszinierenden Ort, der nicht nur für Historiker, sondern auch für Esoteriker von großem Interesse ist. Ihr Erbe lebt weiter in den gut erhaltenen Bauwerken und in den Mythen, die bis heute die Menschen faszinieren.