Gedanken am 2. November
#Allerseelen wird in vielen Ländern als ein ambivalenter Feiertag begangen: einerseits gedenkt man in stiller Trauer der
Verstorbenen, andererseits feiert man den befreienden Aspekt des Todes. Der #Tod ist, von unserer irdischen Wirklichkeit
aus betrachtet, ein Verlust, aber für den Mystiker, der sein Leben der Vereinigung mit dem Göttlichen geweiht
hat, ist er ein freudiges Ereignis: die Hochzeit des Geistes, von der Jesus und andere religiöse Lehrer gesprochen haben.
C. G. #Jung schreibt in seiner Autobiographie: »Als der fromme Kabbaiist Rabbi Simon ben Jochai starb, sagten
seine Freunde, er feiere Hochzeit. Noch heute ist es in manchen Gegenden Sitte, zu Allerseelen auf den Gräbern
ein >Picnic< zu veranstalten. All das drückt die Empfindung aus, der Tod sei eigentlich ein Freudenfest.«*
Tempelarbeit:
Göttlicher Geliebter, bisweilen scheinst Du uns im alltäglichen Leben so fern zu sein. Möge diese Kluft geschlossen
werden durch meinen immer stärkeren Wunsch, jetzt mit Dir eins zu sein, auf daß ich im Augenblick des Todes auf
Schwingen des Gewahrseins, der Vergebung, der Toleranz, der Dankbarkeit und des glühenden Wunsches, allen Wesen
zu dienen, an Dein Herz fliegen kann. Möge alle noch verbleibende Negativität aus meinem Herzen herausgebrannt
werden, so daß die Reinheit der Liebe freudig hervorstrahlt. Verweile für ein paar Minuten im Frieden der Shamatha-Vipassana-
Meditation, des Gebets der Sammlung oder des Eis aus Licht.