Helfe Jemandem mit geringem Selbstvertrauen
Selbstvertrauen ist ein wesentlicher Bestandteil unseres emotionalen Wohlbefindens und beeinflusst, wie wir uns selbst und unsere Fähigkeiten wahrnehmen. Menschen mit geringem Selbstvertrauen benötigen oft Unterstützung, um ihre Perspektive zu verändern und wieder an sich selbst zu glauben. In diesem Artikel erfährst du, wie du einer Person mit wenig Selbstvertrauen helfen kannst, und wie wichtig es ist, dabei auch auf dich selbst zu achten.
Unterstützung anbieten
1. Sei ein guter Freund
Das Wichtigste, was du tun kannst, ist, für die Person da zu sein. Menschen mit geringem Selbstvertrauen fühlen sich oft isoliert. Höre aktiv zu, halte Blickkontakt und zeige, dass du ihre Gefühle ernst nimmst. Gemeinsame Aktivitäten, wie regelmäßige Treffen, können Halt und Struktur geben.
- Plane feste Termine, z. B. einen wöchentlichen Spaziergang oder einen gemeinsamen Kaffeeklatsch. Dies gibt Sicherheit und sorgt dafür, dass der Kontakt bestehen bleibt.
- Bleibe geduldig, auch wenn dein Freund sich zurückzieht. Dies ist oft ein Ausdruck seiner Ängste und kein Zeichen mangelnden Interesses.
2. Vermeide Ratschläge, die wie Befehle wirken
Niemand mag es, gesagt zu bekommen, wie er sich fühlen oder was er denken soll. Statt zu sagen: „Du solltest positiv denken!“, frage nach: „Was genau macht dir Sorgen?“ Zeige Verständnis und gib dem anderen Raum, seine Gefühle auszudrücken.
3. Hilf beim Finden von Lösungen
Menschen mit wenig Selbstvertrauen neigen dazu, Probleme als unlösbar zu betrachten. Biete einen neuen Blickwinkel an:
- „Vielleicht könnten wir zusammen hingehen?“
- „Es gibt viele Menschen, die sich in so einer Situation unsicher fühlen. Du bist nicht allein.“
4. Fördere ehrenamtliches Engagement
Anderen zu helfen, stärkt oft das Selbstwertgefühl. Lade die Person ein, dich bei gemeinnützigen Aktivitäten zu begleiten. Das Gefühl, gebraucht zu werden, kann sehr heilsam sein.
5. Sei ein Zuhörer
Manchmal reicht es, einfach da zu sein und zuzuhören, während der andere seine Gedanken ordnet. Viele Menschen finden durch Gespräche Klarheit über die Ursachen ihrer Unsicherheiten.
6. Schlage vor, die innere Stimme zu hinterfragen
Menschen mit wenig Selbstvertrauen haben oft eine sehr kritische innere Stimme. Hilf, diese zu erkennen und umzudeuten:
- Statt „Ich bin ein Versager“ → „Ich habe einen Fehler gemacht, aber ich kann daraus lernen.“
7. Therapie als Option
Wenn die Probleme tiefer liegen, könnte professionelle Hilfe angebracht sein. Sprich behutsam darüber und teile eigene positive Erfahrungen, falls du welche hast.
Ein gesundes Selbstwertgefühl vorleben
1. Sei ein Vorbild
Zeige durch dein Verhalten, wie ein gesundes Selbstwertgefühl aussehen kann. Demonstriere, dass es in Ordnung ist, Fehler zu machen und dass Rückschläge Teil des Lebens sind.
2. Erkläre deine Denkweise
Zeige, wie du dir Ziele setzt, Risiken eingehst und mit Enttäuschungen umgehst:
- „Ich probiere es, und wenn es nicht klappt, versuche ich es auf eine andere Weise.“
3. Teile deine innere Stimme
Sprich offen darüber, wie du mit dir selbst umgehst:
- „Ich bin stolz auf mich, dass ich mich dieser Herausforderung gestellt habe.“
- „Auch wenn es nicht perfekt war, habe ich mein Bestes gegeben.“
4. Akzeptiere deine Unvollkommenheit
Menschen mit geringem Selbstwertgefühl vergleichen sich oft negativ mit anderen. Zeige, dass niemand perfekt ist und dass es wichtig ist, sich selbst zu akzeptieren.
5. Schaffe eine positive Umgebung
Nutze positive Aussagen, die zeigen, dass du mit dir im Reinen bist:
- „Ich schätze mich dafür, dass ich hart arbeite.“
- „Ich freue mich über meine Fortschritte.“
Selbstfürsorge betreiben
Helfen kann anstrengend sein. Achte darauf, dass du deine eigenen Grenzen respektierst.
1. Setze klare Grenzen
Du bist ein Freund, kein Therapeut. Lege fest, wie viel Zeit und Energie du investieren kannst, ohne dich selbst zu überfordern.
2. Akzeptiere deine Grenzen
Selbstvertrauen ist letztlich eine persönliche Angelegenheit. Du kannst unterstützen, aber nicht die Verantwortung für das Wachstum einer anderen Person übernehmen.
3. Missbrauch nicht tolerieren
Manche Menschen können aufgrund ihrer Unsicherheiten negativ oder sogar missbräuchlich handeln. Lass dich nicht respektlos behandeln und ziehe bei Bedarf Konsequenzen.
Fazit
Jemandem mit geringem Selbstvertrauen zu helfen, erfordert Geduld, Einfühlungsvermögen und oft auch Kreativität. Es ist ein Balanceakt zwischen Unterstützung und Selbstfürsorge. Mit Verständnis, Respekt und einer positiven Einstellung kannst du dazu beitragen, dass die Person den Weg zu einem gesünderen Selbstwertgefühl findet.