Templer - Blog

Es geht ums Geld

Es ist merkwürdig, aber einer relativ großen Zahl von Menschen scheint es ein Dorn im Auge zu sein, dass Orden oder esoterische Organisationen Beiträge einheben und Spenden entgegennehmen. Wenn es um finanzielle Angelegenheiten geht, so werden diese oft verschämt abgehandelt.

Ein Satz ist kennzeichnend für diese Einstellung: “Die wirkliche Einweihung ist mit Geld unvereinbar.”
Was bedeutet dies genaugenommen? Dass jeder Templer ein Gelöbnis der Armut ablegen soll? Dass der Templerorden oder andere esoterische Organisationen nicht über Geld verfügen sollen? Wie aber soll man dann z.B. ein Grundstück für den Bau eines Tempels erwerben? Wie einen Saal mieten, um Vorträge oder Ausstellungen zu veranstalten? Wie Zeitschrif­ten und spezielle Werke herausgeben?
Das Übel liegt in diesem Fall nicht da, wo es gemeinhin gesucht wird. Der Eingeweihte wird nicht gezwungen, ein Gelöbnis der Armut abzulegen. Er sollte nur daran denken, dass die Habsucht der Ausgangspunkt aller unsozialen Laster ist: Sie ist das mächtige Element der Unordnung, das die alten Kosmogonien als Schlange dargestellt haben.
Wichtig ist also, jedem Ding den ihm zustehenden Platz einzuräumen. Wir “verkaufen” die Ordensaufnahme natürlich nicht, wie auch keine Geheimnisse zu Geld gemacht werden. Wir müssen aber Beiträge und Spenden entgegennehmen, um die Kosten der Organisation zu decken, die durchaus von dieser Welt sind.
Bei der Ordensaufnahme oder der Einweihung der Vergangenheit war es im übrigen üblich, dass der Neuaufgenommene am Ort seiner Initation ein Geschenk hinterließ eine Schenkungsurkunde für Ländereien oder Güter, Rüstungen, Waffen, Pferde, Stoffe oder Geld, dessen Wert der Bedeutung entsprach, die er der Zeremonie beimaß. Er betrachtete die Aufnahme oder Einweihung nicht als etwas ihm Geschuldetes, sondern als eine Gunst, und gerne bewies er seine Dankbarkeit durch ein persönliches Opfer -das Aufnahmeopf er.

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