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Corona der Verbündete?

Ein Artikel der „Vatican News“ hat zu einem Proteststurm geführt. Der Autor schrieb über den vermeintlichen Nutzen der Corona-Pandemie. Für die Opfer des Virus hatte er kaum ein Wort übrig.

Schon in der Überschrift wird das Coronavirus als „unlikely ally“, als „unerwarteter Verbündeter“ der Erde gepriesen. Es folgt ein Lobgesang auf den „unbeabsichtigten Nutzen“, den der Ausbruch der Pandemie dem Planeten beschere.

An allerlei Beispielen, zusammengeklaubt aus Medienberichten über reduzierte Umweltverschmutzung dank Shutdown in aller Welt, meint der Autor zeigen zu können, wie die „Reduzierung menschlicher Aktivität“ dazu beitrage, dass jetzt „die Erde heilt“.

In Venedig schwömmen wieder Fische in den Kanälen, Zugvögel und Schwäne glitten über die Wasserwege. Die Fische waren freilich schon vorher in den Kanälen, nur sah man sie kaum, weil die vom Schiffsverkehr aufgewühlten Sedimente das Wasser trübten; und auch Schwäne sind gewiss keine Neuigkeit in der Lagunenstadt.

Verfasst hat den Artikel Benedict Mayaki, ein junger nigerianischer Jesuit, der vor knapp zwei Jahren in Lagos zum Priester ordiniert wurde und seit einem halben Jahr bei der englischsprachigen Sektion der „Vatican News“, der offiziellen Medienseite des Vatikans, tätig ist.

Vielleicht glaubt der Junge ja auch an den Virus als Strafe Gottes.

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