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⚔️ Die Gründung der Illuminaten

Heute vor 145 Jahren gründet Adam Weishaupt mit einer Handvoll Studenten den Illuminatenorden, bei dem nicht alles so ist, wie es scheint.

Sicher, es handelt sich um einen Geheimbund, doch das Wort geheim hatte damals nicht bloss die Bedeutung, wie wir sie kennen und wie sie beim Wort Geheimdienst mitschwingt. Es bedeutet auch so etwas wie intim oder vertraulich, was sich in Begriffen wie Geheimrat oder Geheimes Staatsarchiv Preussischer Kulturbesitz niederschlägt.

Es ist 1776 auch nichts Ungewöhnliches, gemeinsam Dinge zu verrichten: Man trifft sich zum (Vor-)Lesen in Clubs und Vereinigungen – wie etwa auch den Freimaurer-Logen. Die Aufklärung hält Einzug in Europa – und während alle Welt die Ratio feiert, beginnt auf der anderen Seite ein Boom des Esoterischen, der dieser Entwicklung diametral entgegenläuft.

Und obwohl der Geist der Aufklärung Einzug gehalten hat, ist das gesellschaftliche Leben noch ziemlich verknorzt: Die weltliche Macht halten in der Regel reaktionäre Adlige, während die Bildung noch fest in der Hand Klerikaler ist – wie den Jesuiten. Auch wenn der katholische Orden 1773 verboten wird, sind es die Ordensbrüder, die an den Universitäten lehren.

Mit Knigge zum Durchbruch
Allein der Vorgang der Namensgebung zeigt, dass Weishaupts Ideen anfangs nicht ganz ausgegoren sind. Das ändert sich, nachdem sich der Professor 1777 in eine Münchner Freimaurer-Loge aufnehmen lässt: Das Grad-System der Freimaurer, das die humanistische Ausbildung in die Stufen Lehrling, Geselle und Meister einteilt, übernimmt der Bayer kurzerhand in seinen Orden.

Doch Weishaupt baut das System auch aus und denkt sich weiterführende Grade aus, mit denen er Freimaurer-Brüder und andere Interessierte ködert, denen er auf den höheren Stufen neue, bedeutende Erkenntnisse über Gott und die Welt verspricht. Es sind freilich Versprechen, die der dann doch weltliche Professor nicht halten kann.

Dass sein Illuminatenorden dennoch plötzlich extrem populär wird, hat mit einer Persönlichkeit zu tun, die Weishaupt bei den Freimaurern kennenlernt und anwirbt: Adolph Freiherr von Knigge, der Macher der berühmten Benimm-Vorschriften, tritt dem 1780 nur 60 Mann starken Bund bei und engagiert sich mit Leidenschaft.

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