Templer - Blog

Einst gab es nur die Ganzkörpertaufe

Die Ganzkörpertaufe ist die ursprüngliche Form der christlichen Taufe. Sie wird durch Untertauchen (Immersionstaufe) oder durch Übergießen (Infusionstaufe) vollzogen.

Orthodoxe Kirchen und viele Freikirchen praktizieren die Ganzkörpertaufe.

In der römisch-katholischen Kirche und den evangelischen Landeskirchen war sie in der Frühen Neuzeit ungebräuchlich geworden, ist aber heute wieder möglich. Der Regelfall ist in diesen Kirchen aber weiterhin eine reduzierte Form der Infusionstaufe: Wasser fließt hörbar und sichtbar, aber nur wenig Wasser gelangt auf den Kopf des Täuflings.

Dass die Taufe in der Urgemeinde durch Untertauchen vollzogen wurde, geht besonders deutlich aus Röm 6,3–4 LUT hervor: Der Getaufte hat im Wasser untertauchend Anteil am Sterben und aus dem Wasser auftauchend Anteil an der Auferstehung Jesu Christi. Durch den Akt der Taufe entsteht eine Art Schicksalsgemeinschaft mit Jesus. Ulrich Wilckens kommentierte: Bei der Taufe durch Untertauchen mache der Mensch die elementare Erfahrung, hilflos in der Wasserflut zu versinken und angewiesen zu sein auf Hilfe und Rettung; „und die Erfahrung der Taufe als der Wirklichkeit dieser Rettung wird dann zum Grund eines das ganze Leben bestimmenden Urvertrauens in die göttliche Rettungskraft, die mitten in aller hilflosen Angst diese überwindet.“

Die Taufe durch Untertauchen blieb lange die Normalform des Taufvollzuges, allerdings zeigt die Bestimmung in der Didache, dass bereits am Ende des 1. Jahrhunderts auch der Vollzug durch Übergiessen des Kopfes mit Wasser vorkam.

Schreibe einen Kommentar