Lehrbrief GR 19

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Gott zum Gruße.
Non nobis Domine, non nobis, sed nomini tuo da gloriam

Das Gesetz des Karma

Vielleicht hast Du den Begriff Karma schon oft gehört – im Alltag, in spirituellen Gesprächen oder in Büchern über fernöstliche Weisheit. Doch was bedeutet er wirklich? Und vor allem: Was bedeutet er für Dich?

Karma bedeutet wörtlich übersetzt Tat. Jede Handlung, die Du vollziehst – ob körperlich, geistig oder emotional – hinterlässt eine Spur. Diese Spur kehrt zu Dir zurück, so wie ein Bumerang zu demjenigen zurückkehrt, der ihn geworfen hat. Deshalb bedeutet Karma nicht nur Tat, sondern auch Schicksal. Denn Dein Schicksal besteht aus der Summe all Deiner Taten – aus Deinen Entscheidungen, Deinen Gedanken und Deinem Verhalten.

Viele glauben, Karma sei eine Art kosmische Strafe – starr, unerbittlich, unausweichlich. Doch das ist ein Irrtum. Karma ist nicht hart oder unnachgiebig, es ist elastisch und formbar. Es wandelt sich – und zwar in dem Maße, wie Du Dich veränderst. Je mehr Du geistig wächst, desto mehr kannst Du auch die Folgen Deiner früheren Handlungen beeinflussen.

Du bist also nicht ein hilfloses Opfer des Karmas – sondern ein bewusster Gestalter. Sobald Du beginnst, Dein Leben zu durchleuchten und Deinen Charakter zu veredeln, kannst Du beginnen, Dein eigenes Karma zu lenken. Die Lehre der Esoterik bietet Dir dafür konkrete Wege. Einer dieser Wege ist die aktive Auflösung von Schuld durch freiwilliges Opfer. Das klingt vielleicht streng, aber es bedeutet nichts anderes als: Wenn Du in der Vergangenheit Schaden verursacht hast, kannst Du heute mit aufopferndem, hingebungsvollem Handeln einen Ausgleich schaffen.

Ein Beispiel: Angenommen, Du hast in einem früheren Leben schweres Unrecht begangen, vielleicht sogar jemandem das Leben genommen. Das Gesetz des Karma verlangt Ausgleich. Aber es bedeutet nicht zwangsläufig, dass Du getötet werden musst. Wenn Du heute bereit bist, selbstlos zu handeln, Menschen zu helfen – vielleicht sogar Dein Leben für andere einzusetzen – dann kannst Du diese Schuld auflösen. Nicht durch Angst oder Strafe, sondern durch Liebe und bewusste Entscheidung.

Natürlich gibt es dafür keine festen Regeln oder mathematische Formeln. Der karmische Ausgleich ist individuell und seelisch tief verwoben mit Deiner Entwicklung. Es gibt auch Fälle, in denen der karmische Ausgleich nicht in der sichtbaren Welt stattfindet – und doch ist er real, weil er im Inneren, im Unsichtbaren geschieht.

Aber eines ist sicher: Du musst für alles bezahlen. Nicht im Sinne von Bestrafung, sondern im Sinne von Gleichgewicht. Du kannst passiv leiden und warten, bis Dein Karma sich erschöpft – oder aktiv handeln, heilen, dienen, vergeben. Und der aktive Weg ist nicht nur kürzer, sondern auch der kraftvollere, der edlere.

Du hast jederzeit die Möglichkeit, Deine Vergangenheit zu erlösen und eine hellere Zukunft zu schaffen – für Dich selbst und für andere. Es beginnt mit einer Entscheidung: Wandle Dein Karma, indem Du aus Liebe handelst.

Fiat Lux.
Ralph von Reichenberg GM