⚔️ Gedanken am 1. Jänner
Du weisst um uns, Göttlicher, seit vor Anbeginn der Welt
Einleitung: Die Sehnsucht nach dem Göttlichen Ursprung
Seit jeher trägt der Mensch das Gefühl in sich, Teil eines größeren Ganzen zu sein. Ein unstillbares Sehnen nach Rückverbindung mit dem Göttlichen, das oft in Momenten der Stille und Besinnung aufscheint. Die Worte „Du weißt um uns, Göttlicher, seit vor Anbeginn der Welt“ sprechen von dieser tiefen Verbindung, die über Raum und Zeit hinausgeht. Es ist eine uralte Gewissheit, dass unser Sein nicht getrennt, sondern eingebettet ist in die göttliche Essenz.
In einer Welt, die von Lärm und ständiger Ablenkung geprägt ist, spüren wir oft ein Gefühl der Fremde – als wären wir Reisende in einem unbekannten Land. Doch das Herz vergisst nie, woher es kommt. Es trägt die Erinnerung an den Ursprung in sich und sucht unaufhörlich danach, sich zu erinnern.
1. Die Nähe des Göttlichen
„Du bist uns näher als Hände und Füße. Wahrlich, in Dir leben wir und regen uns und haben wir unser Sein.“ Diese Worte sind ein Ausdruck der tiefsten spirituellen Wahrheit: Gott ist nicht fern, sondern in allem gegenwärtig. Diese Nähe ist kein abstraktes Konzept, sondern eine lebendige Realität.
Der Atem, der uns belebt, die Schönheit der Natur, die Stille der Nacht – all dies sind Zeichen der göttlichen Gegenwart. Doch oft verlieren wir uns in den Sorgen des Alltags und fühlen uns getrennt. Wie können wir uns dieser Nähe wieder bewusstwerden?
Achtsamkeit und Präsenz
Der Schlüssel liegt in der Achtsamkeit. Indem wir uns bewusst auf den gegenwärtigen Moment einlassen, öffnen wir die Tür zur Erfahrung des Göttlichen. Ein einfacher Atemzug, ein stiller Moment des Dankes – das reicht oft schon aus, um die Verbindung wieder zu spüren.
2. Das Herz als Tor zur Erinnerung
„Mag auch der Geist seinen göttlichen Ursprung vergessen – das Herz verzehrt sich unaufhörlich danach, sich zu erinnern.“ Der Geist mag durch Ablenkung und Zweifel den Kontakt verlieren, doch das Herz bleibt treu. Es sehnt sich nach der Rückkehr in die Heimat, nach der Verschmelzung mit dem Göttlichen.
Das Gebet als Wegweiser
Das Gebet ist eine Sprache des Herzens. Es ist mehr als Worte – es ist ein inneres Gespräch, ein Lauschen und ein Sich-Hingeben. In der Stille des Gebets wird das Herz weich und empfänglich für die göttliche Gegenwart.
Praktische Übung:
- Schließe die Augen.
- Atme tief ein und aus.
- Sage still in deinem Herzen: „Mein Göttlicher Geliebter und ich sind eins.“
- Wiederhole dies mehrmals täglich.
3. Templerarbeit: Ein bewusster spiritueller Weg
Der Templerweg ist ein bewusst gelebter spiritueller Pfad, der auf täglichen Ritualen und Übungen basiert. Es ist eine Arbeit an sich selbst, eine Hingabe an das Göttliche und ein stetiges Bemühen, das Bewusstsein zu erweitern.
Ein Gebet des Tages:
„Gedankt sei Dir, Göttlicher Geist, für das Geschenk eines neuen Tages und dafür, dass Du meinen Geist erweckt hast, damit er dem Sehnen meines Herzens folgen möge.“
In diesen Worten liegt Dankbarkeit, Vertrauen und die Bitte um Führung. Der Erzengel Michael wird angerufen – sein Name bedeutet „gleichwie Gott“ – um den Suchenden zu begleiten und zu erinnern, dass er Teil von Gottes Geist und somit Teil von allem ist.
4. Die Gegenwart Gottes in allem erkennen
„Möge ich Dich im großen Luftraum sehen und in den Wolken. Möge ich Dich in den gefrorenen Wassern sehen. Möge ich Dich in der Dunkelheit sehen, da meine Seele ruht und wächst im stillen Schoß des Winters.“
Diese Zeilen laden uns ein, die göttliche Gegenwart in allem zu suchen – in den großen und kleinen Wundern des Lebens. Die Wolken, das gefrorene Wasser, die Dunkelheit des Winters – alles ist ein Spiegel des Göttlichen.
Die Dunkelheit als Ort der inneren Ruhe
Die Dunkelheit des Winters symbolisiert Rückzug, Stille und inneres Wachstum. In dieser Stille kann die Seele sich erholen und neue Kraft schöpfen.
5. Leben im Hier und Jetzt
„Möge ich lernen, in der Gegenwart zu leben, wo Du bist.“ Das Hier und Jetzt ist der einzige Ort, an dem wir Gott wirklich begegnen können. Die Vergangenheit ist vorbei, die Zukunft noch nicht da – doch im gegenwärtigen Moment öffnet sich das Tor zur göttlichen Gegenwart.
Achtsamkeitsübung für den Alltag:
- Nimm dir mehrmals am Tag eine Minute Zeit.
- Atme bewusst ein und aus.
- Werde dir der Gegenwart Gottes bewusst – in deinem Atem, in deinem Herzen, in deinem Sein.
Schlussgedanken: Eins mit dem Göttlichen
Das Gefühl der Fremde und der Trennung ist letztlich nur ein Schleier, der uns von der Wahrheit trennt: Wir sind nie allein. In jedem Atemzug, in jedem Herzschlag, in jedem Moment schwingt die göttliche Gegenwart mit.
Das Herz kennt den Weg zurück zur Einheit. Es sehnt sich danach, sich zu erinnern, und es weiß: „Mein Göttlicher Geliebter und ich sind eins.“
Abschlussmeditation:
- Schließe deine Augen.
- Atme tief durch.
- Spüre die Stille in dir.
- Sage mit ganzem Herzen: „Mein Göttlicher Geliebter und ich sind eins.“
Möge diese Erinnerung dich durch den Tag begleiten und dich daran erinnern, dass du stets geborgen bist in der unendlichen Liebe des Göttlichen.