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⚔️ Gedanken am 18. Dezember

Die Wiedergeburt durch Vergebung – Das Weihnachtswunder verstehen

Jede spirituelle Tradition betont die Notwendigkeit, wiedergeboren zu werden. Diese Wiedergeburt ist kein physisches Ereignis, sondern ein tiefes spirituelles Erwachen. Sie führt uns zu der Erkenntnis, dass echter Frieden und wahre Sicherheit nicht durch Schuldzuweisungen oder Selbstgerechtigkeit entstehen, sondern allein durch Vergebung. Vergebung ist das Herzstück dieses Prozesses – sie ist das Wunder, das uns die Türen zu einem neuen Leben öffnet.

Die Geburt Jesu, die wir an Weihnachten feiern, symbolisiert dieses Wunder der Wiedergeburt. Sie erinnert uns daran, dass wir durch die Vergebung das Gelobte Land erreichen können. In der Vergebung liegt die Rückkehr ins Paradies – ein Zustand, in dem unser Herz frei von Groll und unsere Seele offen für Liebe ist. Dieses Weihnachtswunder fordert uns auf, innezuhalten, uns selbst zu reflektieren und den Weg der Vergebung zu gehen.


Tägliche Lektion: Eine Geschichte über Vergebung und Demut

Die folgende Begebenheit, nacherzählt aus dem Evangelium nach Lukas (7, 36-50), verdeutlicht die Kraft der Vergebung und die Überwindung von Selbstgerechtigkeit:

Jesus war von einem einflussreichen Priester zum Essen eingeladen worden. Während des Mahls erschien Maria Magdalena, eine Frau, die einst als Sünderin bekannt war. Sie hatte gehört, dass ihr Meister in der Stadt sei, und eilte voller Dankbarkeit zu ihm. Ohne Furcht oder Scham kniete sie sich an den Tisch und begann, seine Füße mit ihren Tränen zu waschen. Mit ihrem Haar trocknete sie sie ab und salbte sie mit kostbarer Salbe – ein Akt tiefster Demut und Liebe.

Der Priester, voller Selbstgerechtigkeit, verurteilte Maria in Gedanken. Mit sarkastischem Unterton fragte er, ob dieser „Prophet“ nicht wisse, wer ihn da berühre – eine Hure! Doch Jesus antwortete mit einem Gleichnis:

„Ein Gläubiger hatte zwei Schuldner. Einer schuldete ihm fünfhundert Silbergroschen, der andere fünfzig. Keiner von ihnen konnte bezahlen, und so erließ er beiden die Schuld. Wer von ihnen wird ihn am meisten lieben?“
Der Priester antwortete: „Ich denke, derjenige, dem er am meisten erlassen hat.“

Daraufhin erklärte Jesus, dass Maria durch ihre Liebe und Demut Vergebung gefunden habe. Während der Priester sich in seiner Selbstgerechtigkeit verschloss, war Maria offen für Gnade und Wiedergeburt.


Was wir aus dieser Geschichte lernen können

Wenn wir diese Geschichte als ein Gleichnis für unser eigenes Leben betrachten, können wir uns fragen: Welche Rolle spielen die Figuren in unserem Inneren?

  • Maria Magdalena könnte für den Teil in uns stehen, der voller Reue und Dankbarkeit ist. Sie erinnert uns daran, dass wir trotz unserer Fehler würdig sind, Vergebung und Liebe zu empfangen.
  • Der Priester symbolisiert die Stimme der Selbstgerechtigkeit in uns, die andere verurteilt, um sich selbst besser zu fühlen.
  • Jesus verkörpert das Göttliche in uns, das die Wahrheit sieht, vergibt und liebt, ohne Bedingungen zu stellen.

Wenn wir uns erlauben, Maria Magdalena zu sein – demütig, offen und bereit zur Vergebung – können wir die Wunder der Gnade und Liebe erfahren. Wir können den Weg zu unserer eigenen Wiedergeburt finden, indem wir uns selbst und anderen vergeben.


Vergebung als Schlüssel zur inneren Transformation

Vergebung ist der Schlüssel zu einem erfüllten und friedlichen Leben. Sie befreit uns von der Last der Vergangenheit und öffnet den Weg für einen Neuanfang. Dieses Prinzip gilt nicht nur in der Weihnachtszeit, sondern an jedem Tag unseres Lebens.

Das Weihnachtswunder, das die Geburt Jesu symbolisiert, lädt uns ein, uns an die Kraft der Vergebung zu erinnern. In ihr finden wir den Frieden, den wir oft vergeblich in der Welt suchen. Lassen wir uns von dieser Botschaft inspirieren und machen wir Vergebung zu einem festen Bestandteil unserer täglichen „Templerarbeit“.

Was können wir heute tun, um Vergebung zu praktizieren – sei es gegenüber anderen oder uns selbst? In dieser Frage liegt der Weg zur wahren Wiedergeburt.

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