⚔️ Gedanken am 30. Dezember
Ein Lied aus den Tiefen des Herzens: Die Suche nach dem wahren Selbst
In den stillen, tiefen Momenten unseres Lebens, wenn der Lärm der Welt verstummt und wir uns dem Raum des eigenen Herzens nähern, erklingt manchmal eine Stimme – leise, aber eindringlich. Diese Stimme ist kein gewöhnlicher Gedanke oder eine Erinnerung. Sie scheint aus einer anderen, zeitlosen Dimension zu kommen, die jenseits des Alltags und unserer Erfahrungen liegt. Aus den tiefsten Tiefen des Herzens ruft sie, durchdrungen von einem Wissen, das unveränderlich ist, „wandellos seit Anbeginn der Welt“. Es ist das Lied unserer eigenen Seele, ein Ruf des Kosmos, ein Ruf des Geliebten, der in uns wohnt und uns an unser wahres Wesen erinnert.
Der Ruf des kosmischen Geliebten
Wenn wir von einem „kosmischen Geliebten“ sprechen, beziehen wir uns auf die göttliche Präsenz, die uns unaufhörlich begleitet, die Essenz, die in uns allen wohnt und sich in den leisen Momenten des Lebens offenbart. Diese Präsenz spricht zu uns aus dem Abendrot, aus dem sanften Schein der Sterne und den neugierigen, unschuldigen Augen eines Kindes. Sie erinnert uns daran, dass wir mehr sind als nur das, was die Welt uns glauben macht. Sie lädt uns ein, tiefer zu gehen, hinter die äußeren Erscheinungen zu blicken und zu erkennen, dass unser Wesen aus derselben Essenz besteht wie das Licht der Sterne und das Lächeln des Himmels.
Dieser „kosmische Geliebte“ ist unser wahres Selbst, das über Raum und Zeit hinausgeht, das immer war und immer sein wird. In seinem Licht erfahren wir eine Einheit, die Worte übersteigt und nur in der Stille wirklich greifbar wird. Es ist die Essenz unseres Seins, die uns lehrt, dass wir nicht getrennt sind, sondern Teil eines größeren Ganzen, einer unendlichen Liebe und Weisheit, die in jedem Herzschlag und jedem Atemzug lebt.
Die Frage nach dem wahren Selbst
„Sag mir, wer ich bin und wer ich immer sein werde.“ Diese Frage ist der Kern der spirituellen Suche, der Wunsch, hinter die Masken und Rollen zu blicken, die wir im Alltag annehmen, und die Essenz zu finden, die unverändert bleibt. Wer bin ich jenseits meiner Erfahrungen, meiner Gedanken, meiner Emotionen? Wer bin ich, wenn alles, was vergänglich ist, zur Ruhe kommt?
Diese Frage ist der Anfang jeder wahren spirituellen Reise. Sie fordert uns auf, loszulassen und tiefer in uns zu lauschen, um die leise Stimme zu hören, die seit jeher in uns lebt. Diese Stimme erinnert uns daran, dass wir nicht nur ein Mensch mit einer Geschichte und begrenzten Zielen sind, sondern ein Ausdruck des Göttlichen, eine unsterbliche Seele, die in einem menschlichen Körper ihre Reise macht.
Der Weg der Erinnerung: Der Sinn des Gebets und der Meditation
Das tägliche Leben ist oft voll von Ablenkungen, die uns in der äußeren Welt festhalten und unsere Aufmerksamkeit vom Inneren ablenken. Doch die „stille, leise Stimme“ des kosmischen Geliebten fordert uns dazu auf, uns zu erinnern. Diese Erinnerung ist keine intellektuelle Erkenntnis, sondern ein Erleben, ein Eintauchen in das eigene Sein, das oft in Momenten der Stille und Sammlung geschieht. Durch Gebet, Meditation und achtsame Momente kehren wir zu dieser Erinnerung zurück, zu der Quelle in uns, die jenseits aller Veränderung liegt.
In der täglichen Templerarbeit und dem Gebet der Sammlung finden wir eine Methode, uns an diese innere Stimme anzunähern. Wenn wir im Frieden verweilen, wenn wir still werden und unsere Gedanken zur Ruhe kommen lassen, öffnet sich der Raum, in dem das wahre Selbst sich zu erkennen gibt. Ein Gebet aus tiefem Herzen, ein Moment der Dankbarkeit, das Bewusstsein für die Gaben des Lebens – all dies sind Wege, die uns helfen, uns zu erinnern, wer wir wirklich sind.
Tägliche Templerarbeit: Dankbarkeit und das Strahlen des Herzens
Der heutige Tag lädt uns dazu ein, in Dankbarkeit und Frieden zu verweilen und das vergangene Jahr sowie die Festtage als einen Schatz an Erfahrungen zu betrachten, die unser Herz bereichern. Die Templerarbeit des Tages ist eine Gelegenheit, bewusst innezuhalten und das Geschenk des Lebens wertzuschätzen. Dieses bewusste Innehalten fördert die Achtsamkeit und das Verständnis, dass jeder Moment, jeder Tag und jedes Jahr uns wertvolle Gaben bringt, die unser inneres Licht stärken.
Hierzu dient das folgende Gebet, das uns daran erinnert, wie wertvoll das Geschenk des Lebens ist und wie wichtig es ist, dieses Geschenk mit Dankbarkeit zu empfangen und mit anderen zu teilen:
Großes Mysterium, da ich heute morgen erwache, erfüllt mich tiefe Dankbarkeit für das Geschenk des Lebens.
Möge die Erneuerung des Glaubens, die diese Zeit des Jahres mit sich bringt, der Boden sein, aus dem vollkommener Frieden wachsen wird.
Möge sich dieser Frieden als ein Segen auf alle Wesen ausdehnen.
Und möge das Licht meines Herzens aus meinen Augen strahlen und die Welt mit Wundern übergießen.
Möge ich in diesem Augenblick gegenwärtig sein und ebenso in jedem Augenblick, auf daß ich mich erinnern möge, wer ich wirklich bin, und dieser Welt mit der Güte und der Freundlichkeit Deines Geistes begegne.
Diese Worte des Gebets sind eine Einladung, unser Herz zu öffnen, das Licht in uns leuchten zu lassen und in Dankbarkeit zu leben. Die Erneuerung des Glaubens, die in dieser besonderen Jahreszeit so präsent ist, ist eine Möglichkeit, uns bewusst mit dem kosmischen Geliebten, dem göttlichen Funken in uns, zu verbinden und dieses Licht in die Welt zu tragen.
Anleitung für das Gebet der Sammlung und die Dankbarkeitsmeditation
- Stille und Sammlung: Setze dich an einen ruhigen Ort und schließe die Augen. Nimm einige tiefe Atemzüge und lasse alle Spannungen los. Erlaube deinem Geist, zur Ruhe zu kommen und dich auf den gegenwärtigen Moment zu konzentrieren.
- Dankbarkeit empfinden: Denke an die Erfahrungen, Begegnungen und Segnungen des vergangenen Jahres. Erinnere dich an die Momente, in denen du Freude, Frieden oder Erkenntnis erfahren hast. Fühle die Dankbarkeit für all das, was dir das Leben geschenkt hat.
- Das Gebet sprechen: Wiederhole das Gebet in deinem Herzen oder sprich es laut aus. Lasse die Worte in dir wirken und spüre, wie sich dein Herz öffnet und das Licht der Dankbarkeit und des Friedens in dir aufsteigt.
- Das Licht ausstrahlen lassen: Stelle dir vor, dass das Licht deines Herzens durch deine Augen in die Welt strahlt. Sieh, wie dieses Licht andere Menschen, Tiere und alle Wesen berührt und segnet. Spüre, dass dieses Licht eine Quelle des Friedens und der Liebe ist, die sich endlos ausdehnt.
- Abschluss in Stille: Verweile noch einige Momente in dieser Stille und spüre die Verbindung zu deinem wahren Selbst. Fühle, dass du in jedem Moment mit dem kosmischen Geliebten verbunden bist, der dir in deinem Herzen begegnet.
Die Erinnerung an das wahre Selbst im Alltag bewahren
Diese tägliche Praxis der Dankbarkeit und Sammlung ist ein Anker, der uns hilft, im Alltag bei uns selbst zu bleiben und in Kontakt mit dem Licht des Herzens zu sein. In jedem Augenblick, ob in der Stille oder inmitten der Hektik, können wir uns an den kosmischen Geliebten erinnern, der in uns wohnt und uns liebevoll an unser wahres Wesen erinnert. Wenn wir uns diese Erinnerung bewahren, begegnen wir der Welt mit Güte und Freundlichkeit, inspiriert von der unendlichen Weisheit und Liebe, die in uns lebt.
Das Leben ist ein kostbares Geschenk, und jeder Moment ist eine Gelegenheit, das Licht unseres Herzens zu nähren und in die Welt zu bringen. Mögen wir uns immer wieder daran erinnern, wer wir wirklich sind, und dieses Wissen in jedem unserer Worte, Gedanken und Taten zum Ausdruck bringen. So wird das Licht unseres Herzens zu einem Segen für alle Wesen, und die Welt wird durch unsere Gegenwart ein wenig heller und wärmer.