⚔️ Gedanken am 7. Dezember
Das innere Licht und die wahre Bedeutung der Festtage
Der Dezember ist ein Monat, der seit Jahrtausenden von Menschen auf der ganzen Welt als Zeit des Lichts und der Besinnung gefeiert wird. Die Ursprünge dieses Lichterfests lassen sich auf die nomadischen Stämme zurückführen, aus denen später das jüdische Volk hervorging. Sie feierten zur Wintersonnenwende das „Gewahrwerden des inneren Lichts“ – eine Zeit, in der das Dunkel seinen Höhepunkt erreicht und das Licht allmählich wiederkehrt. Dieser Brauch ist als Chanukka in das Judentum eingegangen, als die Sonnenwende eine neue Bedeutung und Deutung erhielt. Ebenso wurde in der christlichen Tradition das Weihnachtsfest in diese Jahreszeit gelegt, auch wenn Jesus historisch gesehen wohl im Frühling geboren wurde.
Dieses Fest der Wintersonnenwende und die Erzählung von der Geburt Jesu erinnern uns an das innere Licht und die Möglichkeit der spirituellen Erweckung. Dabei ist die Frage nach der historischen Wahrheit der Weihnachtsgeschichte weniger von Bedeutung. Vielmehr dienen die Geschichte und das Leben Jesu als Modell für die Erweckung des Menschen – eine Ermutigung zur „Reinigung des Fensters unseres Herzens“, wie es auch in der christlichen Mystik oft beschrieben wird. Diese Reinigung ermöglicht es, das göttliche Licht klarer zu erkennen und uns auf das Wesentliche zu besinnen.
Die Bedeutung der Wintersonnenwende als Symbol des inneren Lichts
In vielen Kulturen, nicht nur in der jüdischen und christlichen, wird die Wintersonnenwende als Symbol für das Erwachen des inneren Lichts angesehen. Das zunehmende Licht nach den langen, dunklen Nächten kann als eine Metapher für das geistige Erwachen und die Erkenntnis des Göttlichen im eigenen Herzen verstanden werden. Das Licht, das allmählich zurückkehrt, symbolisiert die Hoffnung und die Erneuerung, die aus der Dunkelheit erwachsen. So geht es in dieser Zeit nicht nur um äußere Feierlichkeiten, sondern um eine tiefere, innere Erfahrung des Lichts, das in jedem von uns leuchtet.
Chanukka und Weihnachten haben beide dieses Licht im Zentrum. Während Chanukka an das Wunder des Lichts erinnert, das länger brannte, als es die physische Menge an Öl erlaubt hätte, steht Weihnachten für die Geburt eines Retters, der das Licht der Liebe und Vergebung in die Welt brachte. Beide Feste ermutigen dazu, sich auf die inneren Werte zu besinnen, die über die materiellen Grenzen hinausgehen.
Die Weihnachtsgeschichte und die Geburt des inneren Lichts
Die Weihnachtsgeschichte von der Geburt Jesu symbolisiert nicht nur das Kommen eines Menschen auf die Erde, sondern auch die Geburt des göttlichen Lichts im Herzen jedes Einzelnen. Jesu Lehren, seine Worte und sein Leben sind eine Anleitung zur Liebe, zur Vergebung und zur spirituellen Reinigung. In diesem Sinne ist die Geschichte von Jesus nicht nur ein historisches Ereignis, sondern ein Modell für jeden Menschen, um die „Fensterscheibe des Herzens“ zu reinigen und das göttliche Licht hindurchscheinen zu lassen.
In der christlichen Tradition ist die jungfräuliche Geburt ein Symbol für das reine und unberührte innere Licht, das in uns allen geboren werden kann. Viele Kulturen kennen ähnliche Mythen, in denen das Göttliche ohne makellose Herkunft und ohne Ego-Interessen in die Welt tritt, um als Licht und Inspiration zu dienen. Es ist eine Erinnerung daran, dass wir alle die Fähigkeit haben, das Göttliche in uns zu wecken, unabhängig von äußeren Umständen.
Die Geschichte von Maria und Martha: Eine Lehre über Prioritäten und innere Ruhe
In dieser hektischen Jahreszeit erinnert uns die Geschichte von Maria und Martha an die Bedeutung des Innehaltens und der Besinnung. Die Geschichte aus dem Lukasevangelium (Lukas 10, 38-42) erzählt von zwei Schwestern, die Jesus in ihr Haus einladen. Während Martha sich eifrig darum bemüht, Jesus zu bewirten und alle Vorbereitungen zu treffen, setzt sich ihre Schwester Maria einfach zu seinen Füßen und lauscht seinen Worten. Als Martha sich bei Jesus beschwert, dass sie die Arbeit alleine tun muss, antwortet er: „Martha, Martha, du hast viel Sorge und Mühe. Eins aber ist not: Maria hat das gute Teil erwählt; das soll nicht von ihr genommen werden.“
Diese Passage zeigt die Weisheit der Hingabe und des inneren Friedens, der aus dem Hören und Innehalten erwächst. Martha ist wie viele von uns in die Welt der Pflichten und Vorbereitungen vertieft, die oft mit den Festtagen einhergehen. Maria hingegen repräsentiert die Fähigkeit, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren und die Verbindung zum Göttlichen zu pflegen, ohne Ablenkung durch äußere Verpflichtungen.
Tägliche Templerarbeit: Innehalten und Prioritäten setzen
In der Templertradition gibt es die Übung, sich täglich auf das innere Licht zu besinnen und zu reflektieren, ob man eher wie Maria oder wie Martha handelt. Gerade in der Weihnachtszeit kann es leicht passieren, dass wir von Pflichten und Vorbereitungen eingenommen werden und das Wesentliche – die innere Ruhe und die Freude am Göttlichen – aus den Augen verlieren. Die Templerarbeit besteht in dieser Zeit darin, eine Balance zu finden zwischen dem, was getan werden muss, und der Fähigkeit, innerlich still zu werden und dem Göttlichen Raum zu geben.
Tägliche Templerarbeit:
„Meditiere ein paar Minuten und erfreue dich dann an der Geschichte der Maria Magdalena und ihrer Schwester Martha. Im Alter von 30 Jahren begann Jesus seine Botschaft der Liebe und Vergebung zu predigen. Eines Tages kam er zusammen mit seinen Jüngern in ein kleines Dorf, und eine Frau namens Martha nahm ihn in ihr Haus auf, damit er dort lehrte. Martha hetzte sich ab, um ihn zu bedienen, während ihre Schwester Maria zu seinen Füßen saß und wie gebannt seinen Worten lauschte. Verärgert fragte Martha Jesus schließlich, ob er es richtig finde, dass ihre selbstsüchtige Schwester sie alle Arbeit allein tun ließ. Jesus erwiderte: ‚Martha, Martha, du hast viel Sorge und Mühe. Eins aber ist not: Maria hat das gute Teil erwählt; das soll nicht von ihr genommen werden.‘
Diese tägliche Übung erinnert uns daran, dass wahres Glück und Erfüllung nicht im hektischen Tun liegen, sondern in der stillen, inneren Verbindung zum Licht.
Fazit: Das innere Licht als zentraler Aspekt der Festtage
Die Gedanken am 7. Dezember laden uns dazu ein, das Wesentliche in dieser festlichen Jahreszeit nicht aus den Augen zu verlieren. Die Wintersonnenwende, Chanukka und Weihnachten erinnern uns an das Licht, das sowohl außerhalb als auch innerhalb von uns leuchtet. Inmitten von Vorbereitungen und Pflichten ist es wichtig, regelmäßig innezuhalten und die Verbindung zum inneren Licht zu pflegen. Die Geschichte von Maria und Martha ist eine zeitlose Lektion darüber, was es bedeutet, den Moment zu schätzen und Prioritäten zu setzen.
Wenn wir uns auf das Wesentliche besinnen und die Reinheit des Herzens pflegen, kann das göttliche Licht durch uns strahlen und uns in dieser Jahreszeit zu tiefem Frieden und innerer Freude führen. Möge die tägliche Templerarbeit uns dazu ermutigen, das wahre Licht in uns zu erkennen und in unserer Welt der Dunkelheit entgegenzuhalten. So wird der Dezember nicht nur eine äußere Feier, sondern auch eine innere Reise zum Licht, das in jedem von uns wohnt.