⚔️ Templer-Friedhöfe
Der Templerorden verfügte über zahlreiche Pfarrkirchen. Auch Kapellen, die zunächst lediglich der internen Benutzung vorbehalten waren, wurden gern einer größeren Gemeinde geöffnet und ggf. zu einer Pfarrkirche umgewandet, nicht immer mit Zustimmung des Ortsbischofs. Auf diesen Friedhöfen wurden nicht nur Ordensangehörige, sondern auch die Gemeindemitglieder bestattet. Da sich viele Menschen besondere geistliche Vergünstigungen von einer Beerdigung in einer Templerniederlassung erhofften, wuchs die Nachfrage nach Beerdigungsplätzen – und die Mitgliederzahl der Fraternitas (s.o.). Während der Orden im Gegenzug Seelenmessen und Gebete zusagte, wurde die Beerdigung oft von testamentarischen Verfügungen zugunsten des Ordenshauses oder von Schenkungen der Hinterbliebenen begleitet.
Nur wenige Grabplatten/Grabsteine aus dem Mittelalter sind erhalten, darunter auch einige von Templerwürdenträgern, die zweifelsfrei durch Inschrift identifizierbar sind. Die Grabplatte des Provinzmeisters von Portugal, Gualdim País (gest. 1195) trägt eine einfache Inschrift, die Grabplatten der Provinzmeister von Apulien/Sizilien Gioberto de Nicherio (gest. 1287) und Simon de Quincy (gest. 1307) zeigen die Verstorbenen im Haushabit (also ohne Rüstung). Ebenso die Grabplatten des Priesters Etienne de Tilchâtel (gest. 1271) in der Komturei von Fontenotte und des Komturs von La Rochelle, Pierre de Liège (gest. 1269). Zeitgenössische Grabstätten der Johanniter weisen ähnliche Merkmale auf. Auf keiner der erhaltenen nachweislichen Templergrabplatten findet sich ein Schwert, oder andere von Alternativhistorikern als typisch templerisch gehandelte Symbole.
Reichhaltig gestaltete Grabstätten wie etwa in der Londoner Temple Church gehörten oft Wohltätern und Freunden des Ordens, die sich diesen privilegierten Platz mit Spenden ‘erkauft’ hatten. Einfache Ordensbrüder hatten wohl keine personalisierten Grabstätten und Grabsteine.