Templer - Blog

500 Millionen Spendengelder

Weihnachtszeit ist Spendenzeit – und ausgerechnet jetzt hat der Vatikan ein Problem mit seiner Glaubwürdigkeit. Papst Franziskus kämpft nach eigenem Bekunden mit Korruption, das interne Kontrollsystem ist angeschlagen. Und allen Beteuerungen von Transparenz zum Trotz hütet die vatikanische Spendenzentrale ihre Zahlen so streng wie das Beichtgeheimnis.

Seit Oktober plagen den Vatikan Nachrichten über eine verunglückte Immobilieninvestition in London. Unter Angelo Becciu, seinerzeit Chef des Innenressorts und inzwischen zum Kardinal befördert, vertraute das Staatssekretariat seine Pfunde dem italienischen Finanzjongleur Raffaele Mincione an; als sich zeigte, dass kein Segen auf dem Handel lag, versuchte Beccius Nachfolger Egdar Pena Parra den Einsatz zu retten; schließlich grätschte die Vatikanbank IOR dazwischen, der Papst schickte den Staatsanwalt: Korruptionsverdacht.

Zum Skandal wurde die Aktion, weil in erheblichem Umfang Spendengelder betroffen sein sollen. Der Vatikan äußerte sich bis heute nicht zur Summe der betreffenden Investitionen; Schätzungen zufolge dürfte es um 500 Millionen Euro gehen.

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