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Britischer Premierminister Boris Johnson übersteht Misstrauensvotum

Das ist passiert: Boris Johnson hat ein parteiinternes Misstrauensvotum überstanden. Nach Monaten der Kritik und der Spekulationen rund um die Partygate-Affäre war es am Montag in Westminster zum Showdown gekommen. Am späten Abend stand fest, dass sich 211 der insgesamt 359 konservativen Fraktionsmitglieder hinter den Premierminister stellten. Hätte er das Vertrauen der Fraktionsmehrheit verloren, hätte die Partei in den kommenden Wochen einen Nachfolger für Johnson finden müssen. Zum Bericht

Darum ist es wichtig: Obwohl Johnson als Sieger vom Platz ging, hat seine Autorität erheblichen Schaden genommen. Es ist für Johnson ein schlechtes Omen, dass 148 Hinterbänkler das Misstrauensvotum unterstützten – etwa 40 Prozent der ganzen Fraktion. Zudem drohen bei zwei wichtigen Nachwahlen Ende Juni Sitzverluste zugunsten von Labour sowie der Liberaldemokraten. Ein doppeltes Fiasko dürfte die Unzufriedenheit in den Reihen der Tories und damit den Druck auf Johnson zusätzlich erhöhen.

So ordnen wir es ein: Boris Johnson ist wieder einmal davongekommen. Doch die Misstrauensabstimmung setzt eine wichtige Marke auf dem Weg des Niedergangs. Und zwar nicht einmal primär für Boris Johnson; die Abstimmung macht das Ausmass der Verunsicherung und Orientierungslosigkeit deutlich, welches die konservative Partei schon vor Jahren ergriffen hat und das nun zunehmend gefährliche Ausmasse annimmt. Selbst Johnsons innerparteiliche Gegner wissen nicht, was sie wollen. Zum Kommentar

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