China demonstriert mit Grossmanövern militärische Stärke gegenüber Taiwan

Peking versucht, die Inselrepublik mit Manövern und Raketenübungen einzuschüchtern. Die Volksbefreiungsarmee hat Raketen in Gewässer rund um Taiwan gefeuert. Ein Geschoss soll direkt über die Insel geflogen, mehrere in Japans ausschliesslicher Wirtschaftszone gelandet sein. Das gilt als Warnschuss Richtung Tokio. Dort hatten sich Spitzenpolitiker für militärischen Beistand für Taiwan ausgesprochen.

Die Entwicklung erinnert an die letzte grosse Taiwan-Krise von 1995 und 1996. Damals feuerte China Raketen, weil Taiwans Präsident die USA besucht hatte. Als Reaktion schickte Amerika mehrere Flugzeugträger. Das alles fand hauptsächlich westlich von Taiwan statt. Diesmal übt China eine Einkesselung und somit eine Blockade der Insel. Dies lässt weltweit bei Regierungen und in der Wirtschaft die Alarmglocken schrillen, denn Taiwan ist einer der wichtigsten Chiplieferanten.

Die Entscheidung über Krieg und Frieden liegt vor allem bei Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping. Sein Säbelrasseln beschleunigt in der westlichen Welt die Suche nach einer neuen China-Politik, die Taiwan als zentralen Faktor mitdenkt. Die Aussenminister der G-7 protestierten bereits offen gegen Chinas «bedrohliche Aktionen».