Die Sicherheit der Pilger
Bereits unter der islamischen Herrschaft waren
christliche Pilger ins Heilige Land gezogen. Jetzt,
da es von Christen regiert wurde, strömten sie in
sehr viel größerer Zahl herbei. Obwohl die Städte
alle in christlicher Hand waren, waren die Straßen
alles andere als sicher; außerhalb der Stadtmauern
wurden die Pilger von Räubern und Wegelagerern
angegriffen. Ostern 1119 wurden 700 Pilger auf
dem Weg zum Jordan von Sarazenen angegriffen,
300 wurden getötet und 60 in die Sklaverei
verkauft. Zu diesem Zeitpunkt regierte bereits seit
einem Jahr Balduin II., Balduins Nachfolger. Er
nahm das Angebot von Hugo de Payens und Gottfried
von St. Omer an, die Pilger auf ihrem Weg
zu den Heiligen Stätten zu bewachen. Da sie auch
vorschlugen, als Mönche nach der Regel des hl.
Augustinus zu leben, erschienen sie vertrauenswürdiger
und zuverlässiger als die üblichen Glücksritter,
die ihm ihre Dienste anboten.
Auch wenn dies die geltende Sicht von den
Anfängen des Ordens ist, wurde auch behaupter,
dass er direkt auf Initiative Balduins oder
Warmunds, des Patriarchen von Jerusalem,
gegründet wurde. Simon, ein Mönch von St. Bertin,
schrieb um 1135—1137 dagegen, die ersten
Templer seien Kreuzritter gewesen, die im Heiligen
Land bleiben wollten, statt zurück nach Hause zu
fahren.