Gedanken am 1. April
Dieser Tag, an dem wir andere scherzhaft zum Narren halten, ist das Fest der Wiedergeburt der Unschuld, die sich in der Frische des Frühlings offenbart. Viele mystische Traditionen lehren das Ideal des »Narren Gottes«. Narren sind oft weitaus weiser als Gelehrte, da sie mit den Augen eines Kindes sehen und nicht zu »klug« sind, um zu übersehen, dass des Kaisers neue Kleider – Luft sind . . . und das selbst
dann, wenn sie selbst der Kaiser sein sollten!
Tempelarbeit:
Gedankt sei Dir, Grosser Geist, für die Wonnen eines frischen Frühlingsmorgens und für die Wiedergeburt der Unschuld in meiner Seele. Möge ich die stumpfsinnigen geistigen Angewohnheiten des Zynismus, der Einbildung und des Stolzes fahrenlassen, die mich zum Gefangenen der Begrenzungen des kleinen Geistes machen.
Atme ein paarmal loslassend durch und begib dich an den Ort der inneren Stille. Öffne die Augen, wenn du sie geschlossen hattest, und sieh dich um, als tätest du es zum allerersten Mal. Finde einen Gegenstand und untersuche ihn so gründlich wie möglich – mit deinen Augen, der Nase, den Händen, ja, wenn es dir angebracht erscheint, selbst mit der Zunge. Tu so, als seist du gerade vom Mars auf der Erde gelandet und als sei dir noch niemals zuvor etwas so Wunderbares begegnet.
Wann immer du dich im Laufe des heutigen Tages seelisch abgespannt oder gelangweilt fühlst, atme einmal tief durch und sieh dich mit wacher Aufmerksamkeit und Neugierde um.