Gedanken am 28. September
Nathaniel Hawthorne griff tief in die Welt der Archetypen
und förderte eine herrliche Erzählung zutage: »Das Muttermal
«. In dieser Geschichte heiratet ein junger Chemiker eine Frau, die so unglaublich schön ist, daß die Leute auf der Straße stehenbleiben, um sie anzustaunen. Sie kommt der Vollkommenheit so nahe, wie es für einen Menschen überhaupt nur möglich ist. Die Schönheit ihres Gesichts ist von einem einzigen Makel beeinträchtigt: einem winzigen Muttermal, das die Form einer scharlachroten Hand hat. Der Mann ist zunehmend von der Idee besessen, ein Mittel zu finden, das das Muttermal beseitigen und die Schönheit seiner Frau erst wirklich vollkommen machen wird. Nach unzähligen Experimenten findet er endlich die Formel für das
ersehnte Mittel. Doch gleichzeitig mit dem Muttermal schwindet auch die Lebenskraft seiner schönen jungen Frau, und er bleibt mit einer vollkommenen Leiche zurück.
Tempelarbeit:
Verweile für ein paar Minuten in der Meditation deiner Wahl.
Danke Gott für die unzähligen Wunder deines Unbewußten!
Wenn Hawthornes Geschichte dein Traum wäre, was würde sie dir
über deinen Schatten verraten? Vergiß nicht, daß jede Person in
deinen Träumen ein Teil deiner selbst ist. Hast du je das Gefühl
gehabt, von etwas besessen zu sein? Erzähl mir nicht, der Teufel
hätte dich dazu gebracht, was auch immer zu tun, solange du nicht
imstande bist, den Teufel als einen Teil deines Schattens zu erkennen und anzunehmen! Setze deine Traumarbeit bei Tag und bei Nacht fort. Hältst du es für möglich, daß du jetzt gerade träumst?