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Gott zum Gruße.
Non nobis Domine, Domine non nobis, Domine, sed nomini, sed nomini tuo da gloriam.
Was bedeutet „Okkult“?
Du hast es sicher schon oft gehört: Das Wort „okkult“ begegnet Dir in Büchern, Filmen oder Diskussionen über Geheimlehren, übersinnliche Kräfte oder dunkle Rituale. Doch was bedeutet es wirklich?
Der Begriff „okkult“ stammt vom lateinischen Wort „occultus“, das so viel wie „verborgen“, „geheim“ oder „nicht sichtbar“ bedeutet. Das zugehörige Verb „occultare“ heißt: „verbergen“ oder „geheimhalten“. Im ursprünglichen Sinn geht es also ganz einfach um Geheimwissen – Dinge, die dem gewöhnlichen Auge oder Verstand verborgen bleiben.
Im heutigen Sprachgebrauch wird „okkult“ oft mit Begriffen wie esoterisch, paranormal oder übersinnlich gleichgesetzt. Doch Fachleute unterscheiden dabei sehr genau. Es gibt im Wesentlichen zwei Hauptformen:
1. Esoterischer Okkultismus
Hier handelt es sich um Wissen, das nur einem ausgewählten Kreis zugänglich ist. Dieses Wissen wird in der Regel rituell weitergegeben, oft durch Einweihungen oder Initiationen. Der Schüler steigt dabei stufenweise in eine höhere Erkenntnis auf, wobei jede Stufe mit besonderen Symbolen, Übungen oder Prüfungen verbunden ist.
Solche Traditionen finden sich etwa:
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in den Rosenkreuzern,
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in gewissen Freimaurergraden,
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oder in mystischen Schulen des Altertums und der Gegenwart.
2. Wissenschaftlicher Okkultismus
Dies ist ein weniger bekannter, aber durchaus ernsthafter Ansatz. Hier versuchen Forscher, Phänomene zu erklären, die bislang nicht mit herkömmlichen wissenschaftlichen Mitteln verstanden werden konnten. Es geht dabei z. B. um:
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Telepathie,
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Präkognition (Vorauswissen),
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Psychokinese (Bewegung durch Gedankenkraft),
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oder Nahtoderfahrungen.
Solche Phänomene werden unter anderem im Bereich der Parapsychologie untersucht – einer Grenzwissenschaft zwischen Psychologie, Physik und Philosophie.
Die „okkulte Welle“ der Neuzeit
Bereits der bekannte Parapsychologe Prof. Hans Bender sprach von einer „okkulten Welle“, die seit den 1960er-Jahren die Welt erfasst hat. In einer Zeit, in der Wissenschaft, Technik und Rationalität regieren, scheint es viele Menschen geradezu zu den „versteckten Wahrheiten“ hinzuziehen. Vielleicht ist es das Bedürfnis nach Tiefe, Sinn und innerer Erkenntnis, das sie in der alltäglichen Welt vermissen.
Doch Achtung:
Nicht alles, was sich „okkult“ nennt, ist automatisch gut oder hilfreich. Wo Geheimnis ist, ist auch Verantwortung gefragt – sowohl beim Weitergeben als auch beim Suchen. Es ist gut, Fragen zu stellen. Es ist noch besser, unterscheiden zu lernen.
Denn wie immer gilt:
Nicht alles, was verborgen ist, ist deshalb auch heilig. Und nicht alles, was sichtbar ist, muss oberflächlich sein.
Fiat Lux
Ralph von Reichenberg GM