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Österreichs Ablehnung der Atomkraft geht quer durch alle Lager

Das ist passiert: Der Plan der EU-Kommission, Kernkraft als nachhaltige und grüne Energiequelle einzustufen, löst in Österreich heftige Empörung aus. Von einem «atomaren Neujahrsbaby» sprach die Nichtregierungsorganisation Global 2000. Deren ehemalige Geschäftsführerin, die heutige grüne Umweltministerin Leonore Gewessler, will Brüssel wegen des «Greenwashings» der umstrittenen Technologie gar verklagen. Der Konsens gegen Atomkraft verbindet erstaunlicherweise sämtliche politische Lager. Zum Bericht

Darum ist es wichtig: Die Ablehnung hat viel mit einem kollektiven Trauma zu tun: 1972 wurde in Zwentendorf bei Wien Österreichs einziges Atomkraftwerk gebaut, welches jedoch nie in Betrieb genommen wurde. Doch die öffentliche Meinung speist sich auch aus der ungelösten Entsorgungsproblematik, dazu kommen Sicherheitsbedenken, die das Reaktorunglück von Tschernobyl 1986 stark befeuerte und jenes von Fukushima 2011 noch einmal bestärkte. Zum Unbehagen trägt nicht zuletzt bei, dass in Tschechien und der Slowakei vier auf sowjetischer Technologie beruhende Kernkraftwerke in Grenznähe zu Österreich stehen.

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