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Was die Evergrande-Krise für China und die Welt bedeutet, ist noch nicht abzusehen

Das ist passiert: Die Turbulenzen rund um den hochverschuldeten Immobilienentwickler Evergrande erreichen eine neue Eskalationsstufe. Verzweifelte Privatanleger hatten am Freitag den Hauptsitz der Firma in Shenzhen gestürmt und ihr Geld zurückgefordert. Der Aktienkurs brach ein. Chinas Regierung informierte Banken, dass Evergrande in Kürze fällige Zins- und Tilgungszahlungen wahrscheinlich nicht begleichen kann. Der Konzern sitzt auf Verbindlichkeiten von über 300 Milliarden Dollar. Zum Bericht

Darum ist es wichtig: Am Montag hat die Sorge vor den Auswirkungen einer Evergrande-Pleite weltweit die Börsen belastet. Die wichtigen US-Leitindizes gaben um rund zwei Prozent nach. Ähnlich hoch waren die Verluste beim Swiss-Market-Index (SMI) und dem deutschen Leitindex DAX. Zu den neusten Entwicklungen in der Wirtschaft

Das ist der Hintergrund: Chinas Führung steht vor einem fundamentalen Konflikt, den eine weitgehend staatlich kontrollierte Wirtschaft nur schwer auflösen kann. Einerseits will die Kommunistische Partei den ausser Kontrolle geratenen Immobiliensektor marktwirtschaftlich disziplinieren, andererseits einen Kollaps Evergrandes mit unabsehbaren Folgen für das chinesische Finanzsystem vermeiden.

So ordnen wir es ein: Evergrande ist seit längerem eine tickende Zeitbombe, nur hat es niemand gesehen. Sollte der taumelnde Immobilienriese untergehen, würde dies wohl nicht so sehr die Banken treffen. Den grössten Schaden könnten die vielen Kleinanleger und Familien haben, die Wohnungen und Investment-Produkte bei dem Konzern gekauft haben. Es drohen soziale Unruhen. Zum Kommentar

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