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Wer war Friedrich von Alvensleben?

Provinzmeister des Templerordens in Deutschland

Friedrich von Alvensleben war eine bedeutende Figur des Templerordens in Deutschland um das Jahr 1300. Als Mitglied der altehrwürdigen Adelsfamilie von Alvensleben hatte er eine herausragende Stellung innerhalb des Ordens inne. Er amtierte zunächst als Komtur der Templerniederlassungen in Süpplingenburg und möglicherweise auch in Wichmannsdorf. Bereits um 1303 wurde er zum Provinzmeister für Deutschland und Slawien ernannt, ein Amt, das er bis mindestens 1308 innehatte.

Die Konflikte mit der Kirche und die Verfolgung der Templer

In einer Zeit politischer und kirchlicher Umbrüche musste sich Friedrich von Alvensleben mit zunehmendem Druck auf den Templerorden auseinandersetzen. 1307 begann in Frankreich unter Philipp IV. die Verfolgung der Templer, ein Ereignis, das bald Auswirkungen auf das gesamte christliche Europa hatte. In Deutschland kam es 1308 zu einer schweren Auseinandersetzung mit dem Magdeburger Erzbischof Burchard III. Dieser ließ die Templer seines Jurisdiktionsbezirks, darunter auch Friedrich von Alvensleben, verhaften und deren Besitz beschlagnahmen. Die Situation eskalierte, als sich einige Templer in der befestigten Beyernaumburg verschanzten. Dies führte zu einem Konflikt zwischen Burchard III. und dem Halberstädter Bischof Albert, der territoriale Ansprüche geltend machte.

Ein bedeutender diplomatischer Erfolg war die Aushandlung eines Vertrages im November 1308 zwischen dem Erzbischof, dem Bischof von Halberstadt und den Templern. Dieser Vertrag sicherte den Templern Schutz zu und regelte die Ansprüche aller Beteiligten. Friedrich von Alvensleben spielte eine zentrale Rolle in diesen Verhandlungen, was seine diplomatischen Fähigkeiten und sein hohes Ansehen innerhalb des Ordens unterstreicht.

Der Tod und die Nachwirkungen

Friedrich von Alvensleben starb vermutlich vor dem 9. Februar 1313. An diesem Tag stiftete seine Schwester, eine Äbtissin in Halberstadt, ein Jahresgedächtnis zu seinen Ehren. Die Erinnerung an ihn blieb jedoch lange lebendig. Sein hoher Status und die ungewisse Zeit nach der Auflösung des Templerordens führten dazu, dass sich Legenden um seine Person entwickelten.

Legenden und Mythen

Besonders bemerkenswert ist, dass die Johanniter Friedrich von Alvensleben als eines ihrer früheren Mitglieder reklamierten. Ob er nach der Auflösung des Templerordens tatsächlich in den Johanniterorden eintrat, lässt sich jedoch nicht eindeutig belegen. In der Folklore der Neumark finden sich Sagen, die ihn als tapferen Ordensritter schildern, der in magischen Nächten aus seinem Grab aufersteht und seine Templer ins Heilige Land führt. Andere Erzählungen berichten von seinen mutigen Kämpfen gegen heidnische Wenden und gar von der Bezwingung von Ungeheuern.

Diese Legenden unterstreichen, welch bleibenden Eindruck Friedrich von Alvensleben hinterlassen hat. Sein Wirken als Provinzmeister, Diplomat und Anführer der Templer in Deutschland trug dazu bei, dass sein Name in Geschichte und Mythos gleichermaßen fortbesteht.

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