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⚔️ Komturei Obertopfstedt (Deutschland)

Topfstedt (in ma. Dokumenten Topstädt, Topfstete, Topheste bzw. Topstede) ist eine Gemeinde im heutigen Bundesland Thüringen. Dass Topfstedt eine Kommende des Templerordens war, die schließlich in den Besitz des Johanniterordens gelangte, dokumentieren mehrere zeitgenössische Dokumente. In einer Urkunde vom 02.08.1312 beispielsweise gibt Helferich, Prior der deutschen Johanniter- Ordensprovinz, bekannt, dass Erzbischof Peter von Mainz ihnen [dem Johanniterorden] den Templerhof zu Topstedt samt allen dazu gehörigen Gütern überwiesen habe. Dies jedoch nur unter dem Versprechen, den Hof an den Erzbischof wieder zurückzuführen, sollte der Papst eine andere Verfügung über diese Güter treffen (Vogt I. Abteilung, Bd I. S. 265 Nr. 1504)

In einer Urkunde vom 16.12.1317 wird der Stellvertreter des Johanniter-Generalvisitators Paul von Multina als Komtur von Erfurt und Topstädt bezeichnet (Dreyhaupt II. Teil, S. 931 Nr. 593) Auch im Urkundenbuch der Stadt Erfurt ist Topfstedt 1339 dem Johanniterorden zugeordnet. Noch bis in das Jahr 1747 gehörte dem Johanniterordenshof zu Weissensee das Vorwerk in Obertopfstedt

Als im Jahr 1982 Fragmenten einer Grabplatte in Obertopfstedt gefunden wurden, glaubte man darin einen faktischen Beleg für die Templerkomturei in Topfstedt gefunden zu haben. An der Fundstelle der Grabplatte lag im 15. und16. Jahrhundert das bereits
oben erwähnte Vorwerk des Johanniterordens. Auf Grund des Zustandes der Grabplatte lassen sich hier nur Vermutungen über deren Schriftzüge und Abbildung anstellen. Auf dieser Grundlage wird von Noa (1992) angenommen, dass auf dem Grabsein der Tempelritter Bertholdus von Topffstete abgebildet wurde (Noa S. 30 – 31) Die wenigen Anhaltspunkte lassen jedoch einen großen Spielraum für Ver-mutungen zu und ob es sich tatsächlich um die Grabplatte von Bertholdus von Topffstete handelt ist ungewiss.

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