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Von Kursgewinnen fehlt jedenfalls jede Spur.

Hätten Sie im März 2000 in den Dax beim damaligen Kursstand von 5.248 Punkten investiert, hätten Sie es eigentlich auch lassen können. Denn außer Dividenden gibt es Stand heute keine Erträge, von Kursgewinnen fehlt jede Spur. Klingt falsch angesichts eines Dax-Stands von 14.200 Punkten? Stimmt aber. Denn der Dax hat mit der tatsächlichen Anlagerealität wenig zu tun. Als Performance-Index bezieht er Dividenden mit ein, als würden sie steuerfrei reinvestiert werden. So läuft es aber leider nicht. Selbst, wenn Anleger ihre Dividenden stets reinvestieren, fallen dafür Abgeltungssteuer und Soli an.

Wie sich der Dax nur unter Berücksichtigung des Kursverlaufs seiner Indexwerte entwickelt hätte, zeigt der Dax-Kursindex, sozusagen der echte Dax. Aktuell notiert er bei 5.900 Punkten, rund 12 Prozent über dem Niveau von Anfang 2000. Selbst bei steuerfrei reinvestierten Dividenden läge die Rendite pro Jahr bei 3,3 Prozent. Nach Abzug der durchschnittlichen Inflationsrate über den gesamten Zeitraum bleiben 1,5 Prozent Gewinn – die beim Realisieren von der Steuer gefressen würden. Ein unbefriedigendes Ergebnis für 23 Jahre Geldanlage in eine eher riskante Assetklasse.

ETF-Liebhaber halten in der Regel ebenso wenig von Timing wie von selektiver Auswahl. Immerhin führen konstante Investitionen statistisch betrachtet zum Erfolg. Doch auch regelmäßige Investitionen in den Dax, etwa mittels eines Sparplans seit Anfang 2000, haben niemanden reich gemacht: Unter dem Strich stehen 43,24 Prozent Kursgewinn, also rund 1,6 Prozent pro Jahr – ohne Dividenden, aber eben auch ohne Steuern und Gebühren.

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