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Die Kampfkunst der Templer

Der Kampftaktik der Ordensritter in Outremer,
also im Heiligen Land, werden in den Ordensregeln
ebenfalls einige Kapitel gewidmet. Von ihr
war der Erfolg gegen die Muslime wesentlich abhängig.
Als das erste Kreuzfahrerheer den Boden
des Heiligen Landes betrat, bildeten die schweren
Reiter das Gros der Truppe. Die Ritter trugen Panzerhemden
mit metallenen Schuppen, die den
ganzen Körper bis zu den Knien schützen sollten.
Metallplatten in Halshöhe vervollständigten die
Rüstung. Darüber wurde ein Überwurf getragen,
der vor der Sonnenhitze schützen sollte. Der Kopf
steckte in einem runden bzw. zylindrischen Helm,
einen weiteren Schutz bot der dreieckige Schild.
Der Angriff erfolgte meist mit der langen Lanze.
Demgegenüber standen das türkische und das
muslimische Heer mit der leichten, mit Bogen be-
waffneten Reiterei, die den Gegner umzingelten
und ihn mit Schwärmen von Pfeilen eindeckten,
um sich dann blitzartig wieder zurückzuziehen.
Die Verfolgung bewirkte meist, dass die verfolgenden
Truppenteile vom Hauptheer abgeschnitten
und vom Feind aufgerieben wurden.
Um diesen Gefahren begegnen zu können,
mussten die Templer also ihren gewohnten
Kampfstil ändern. Sie wurden in Schwadronen
aufgeteilt, die von Ritterkonstablern befehligt wurden,
wobei das Oberkommando beim Ordensmarschall
lag. Jeder hatte seinen zugewiesenen
festen Platz, den er nicht verlassen durfte. Des weiteren
ließ die genaue Kenntnis der muslimischen
Kampftaktik die Templer ein Fußvolk von Bogenund
Armbrustschützen sowie Pikenträgern einbeziehen.
Diese hatten die Aufgabe, die Ritter zu
schützen und den Reiterangriff vorzubereiten.
Eine weitere Reaktion war die Aufstellung einer
leichten Reiterei, die den Kampfstil des Gegners
kopierte. Dieses Heer wurde aus der einheimischen,
christlichen Bevölkerung angeworben. Der
Befehlshaber dieser Truppe war der oben erwähnte
Turkopole.
Die genaue Kenntnis der Kampfmethoden im
Heiligen Land und die damit gebotene Vorsicht
beim Kampf gegen die Sarazenen brachte den
Templern von den neuankommenden Kreuzfahrern
immer wieder den Vorwurf der Feigheit und
auch des Verrates ein. Hätten aber die Könige,
Fürsten und Barone die Ratschläge der Mönchsritter
befolgt, wären den Kreuzfahrern wahrscheinlich
viele Niederlagen und schmerzliche
Verluste erspart geblieben.

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