Besser leben

Die richtige Luftfeuchtigkeit

Die meisten Zimmerpflanzen gedeihen am besten bei einer relativen Luftfeuchtigkeit
von 60-70 %. In unseren Wohnräumen liegt diese jedoch selten über 40 %, während der Heizperiode sogar oft noch darunter. Auf eine zu trockene Luft reagieren die Zimmerpflanzen in unterschiedlichster Weise: Sie bekommen braune Blattspitzen
oder -ränder, rollen ihre Blätter ein oder werfen Blätter, Knospen und/oder Blüten ab. Dazu kommt eine erhöhte Gefährdung durch Schädlinge wie Spinnmilben und Thripse, die sich bei geringer Luftfeuchte besonders gut vermehren.

Durch verstärktes Giessen der Pflanzen lässt sich die Luftfeuchtigkeit kaum erhöhen,
ganz abgesehen davon, dass man damit nur noch weitere Probleme schafft. Sinnvoll aber ist das Aufstellen eines Luftbefeuchters oder eines Zimmerbrunnens. Bewährt haben sich auch flache „Kies-Wasserflächen” auf der Fensterbank oder der Heizung. Oder man verwendet extra grosse, mit Wasser gefüllte Untersetzer, in denen die Töpfe auf Kieselsteine gestellt werden (Staunässe vermeiden!).

Zur Erhöhung der Luftfeuchtigkeit kann ferner ein regelmässiges Besprühen der Pflanzen mit Wasser beitragen. Das Wasser sollte abgestanden und zimmerwarm sein. Hartes Wasser sollte durch Abkochen kalkfrei gemacht werden, da es sonst Kalkflecken verursacht. Doch Vorsicht: Nicht alle Zimmerpflanzen vertragen ein Besprühen. Ausgenommen werden sollten Pflanzen mit behaarten Blättern und zarten Blüten, natürlich auch Kakteen und andere Sukkulenten. Auch Orchideen, Palmen, Philodendron, Gummibaum, Azalee und Flamingoblume sind empfindlich gegen zuviel Nässe. Eine zu hohe Luftfeuchtigkeit hat häufig die Bildung sogenannter „Korkflecken” zur Folge. Dies sind gelbliche oder braune, korkartige Flecken oder Wucherungen an Blättern und Stengeln. An Kakteen kommt es mitunter zur sogenannten „Glasigkeit”.

Richtig giessen
Eine bedarfsgerechte Wasserversorgung ist für die Pflanzen mindestens genau so
wichtig wie eine ausreichende Nährstoffversorgung. Da Topfpflanzen viel weniger
Wurzelraum haben als Pflanzen im Erdboden, kann Wassermangel nicht durch Tiefwurzelung ausgeglichen werden. Bei länger anhaltender Ballentrockenheit kommt es zu Welkeerscheinungen. Schlaffe, herunterhängende Blätter und Triebe sind typische Symptome für Wassermangel, der letztendlich zum Vertrocknen der ganzen Pflanze führen kann.

Wird dagegen zu viel gegossen, entstehen leicht Probleme durch Staunässe: Die Wurzeln beginnen zu faulen, pflanzenschädigende Bodenpilze machen sich breit. Doch auch an oberirdischen Pflanzenteilen wird dieser Pflegefehler bald sichtbar: Es kommt zu einzelnen Blattvergilbungen und schliesslich zu schlaffen Blättern und Trieben. Auch Korkflecken und „Glasigkeit” an Kakteen können entstehen.

Meist entwickelt man recht schnell ein Gefühl dafür, wann und wie viel Wasser die
einzelnen Pflanzen brauchen. Grundsätzlich ist der Wasserverbrauch/Wasserbedarf bei allen Gewächsen während der Ruheperiode (in den Wintermonaten) viel geringer als während der Hauptwachstumszeit. Abgestandenes, entkalktes, auf Zimmertemperatur
erwärmtes Leitungswasser ist zum Giessen i.d.R. gut geeignet. Verwendet man zu kaltes Giesswasser, entstehen auf den Blättern empfindlicher Pflanzen hellgelbe, unregelmässig geschlängelte Aufhellungen oder Blattflecken. Ist das Giesswasser zu kalkhaltig, kommt es mitunter zu Salzausscheidungen an den Töpfen oder auch zu schädlichen Salzablagerungen im Wurzelbereich. Die Wasserhärte sollte unter 9 °dH (deutsche Wasserhärte) liegen. Bei zu hartem Wasser empfiehlt es sich, dieses vorher abzukochen oder einen Wasserenthärter zu verwenden.

Morgen lesen Sie: Richtig düngen.

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