Templer - Blog

EU verlangt von Unternehmen mehr Transparenz in Steuerfragen

Im Kampf gegen Steuerflucht will die Europäische Union (EU) grosse Konzerne künftig zu öffentlichen Erklärungen zwingen, in welchem Land sie wie viel an den Fiskus abgeben. Nach fünf Jahren Streit einigten sich Vertreter der EU-Staaten und des Europaparlaments auf die Regeln des sogenannten Country-by-Country-Reporting. Von der neuen Regelung werden auch Schweizer Unternehmen betroffen sein, wenn sie entsprechend grosse Tochterfirmen in der EU haben.

Einige Konzerne nutzen Ableger und komplizierte Firmengeflechte, um Gewinne in Länder mit möglichst niedrigen Steuersätzen zu verschieben und so Steuern zu vermeiden. Das geschieht innerhalb der EU, aber auch weltweit. Laut Schätzungen verlören die EU-Staaten durch die Steuerflucht grosser Unternehmen jährlich mehr als 50 Milliarden Euro, erklärte der portugiesische Wirtschaftsminister Pedro Siza Vieira jüngst.

Das steckt hinter dem Fall Amazon: Der amerikanische Onlinehändler hat während der Pandemie Umsatz und Gewinn kräftig gesteigert, trotzdem bezahlt der Konzern gerade in Europa nur wenig Steuern. Amazon hält dagegen und behauptet, «Hunderte Millionen Euro» zu zahlen. Stimmt das?

Schreibe einen Kommentar