Templer - Blog

Finanzloch Vatikan

Spender wollen wissen, dass ihr Obolus bei Sankt Peter in guten Händen ist. Und das war er

Die Vatikanbilanzen verzeichnen seit Jahren ein chronisches Defizit, das sich in den Zeiten der Corona-Krise mit einem Rückgang der Einnahmen um 25 bis 45 Prozent nochmals verschlimmern könnte. Foto: Evandro Inetti (ZUMA Wire)
Nun gibt es jemand zu, der den Überblick hat: Die Vatikanbilanzen verzeichnen seit Jahren ein chronisches Defizit, das sich in den Zeiten der Corona-Krise mit einem Rückgang der Einnahmen um 25 bis 45 Prozent nochmals verschlimmern könnte. Der Finanzchef des Vatikans, Jesuitenpater Juan Antonio Guerrero Alves, der dieses bürdenreiche Amt von Kardinal George Pell übernommen hat, weist in einem internen Vatikan-Interview zu Recht darauf hin, dass die Römische Kurie im Grunde eine dienende Funktion und Sendung besitzt, die deshalb die solidarische Unterstützung der gesamten Weltkirche und ihrer (spendenden) Gläubigen beanspruchen darf.

Die Corona-Krise verschärft das chronische Defizit des Vatikans. Finanzchef Juan Antonio Guerrero Alves SJ hofft auf großzügige Spenden aus der Weltkirche.

Aber dafür braucht es Vertrauen. Kann man das in eine Institution setzen, die seit fünf Jahren keine Bilanzen mehr veröffentlicht hat, bei ihren Investitionen auf die externe Unterstützung windiger Finanzjongleure setzte und den Fall der nach dem letzten Immobilien-Skandal suspendierten Mitarbeiter durch die Vatikangerichte nicht aufarbeiten ließ? Seit seinem Amtsantritt versucht Papst Franziskus, die Vatikanfinanzen in den Griff zu kriegen. Entlassungen, Vatileaks II und Skandalberichte säumten diesen siebenjährigen Weg und jetzt sieht alles noch schwärzer aus als vorher.

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