Templer - Blog

Gottes Wort – und die Unfehlbarkeit des Papstes

Es gibt 2 grosse Entscheidungen, die jeder Templer für sich selbst beantworte muss:
1. Ist das “Alte und Neue Testament” Gottes Wort oder das Wort von Menschen?
2. Ist es tatsächlich so, dass der Papst in der Lehre unfehlbar sein kann?

Betrachten wir dazu die Sklaverei als angeblicher Teil der gottgewollten Ordnung.

Im Alten Testament wird Sklaverei als Faktum der antiken jüdischen Gesellschaft beschrieben. Zu Beginn des Alten Testaments findet sich im Fluch Noahs über seinen Sohn Ham – Stammvater der Kanaaniter – die Rechtfertigung für dauernde Knechtschaft (Genesis 9,18–27). Das mosaische Gesetz unterschied nach der Herkunft in einheimische und fremdvölkische Sklaven (Lev 25,44–46). Nur letztere waren im engeren Sinne als Sklaven – d. h. lebenslang veräußerbares Eigentum – erlaubt.

In den Evangelien des Neuen Testaments findet sich hingegen keine ausdrückliche Erwähnung der Sklaverei als Herrschaftspraxis. Erst in den Briefen des Apostels Paulus kommt diese mehrfach zur Sprache. Darin betont Paulus, dass es unter Christen keinen Unterschied gebe zwischen Sklaven und Freien (Gal 3,28 EU; Kol 3,11 EU; 1 Kor 12,13 EU). Besonders deutlich wird dies im Brief des Paulus an Philemon, wenn er diesen auffordert, seinen davongelaufenen und nunmehr getauften Sklaven Onesimus als geliebten Bruder anzunehmen (Phm 15–17).

Damit formuliert das frühe Christentum erstmals in der Antike Wert und Würde auch von Sklaven. Dass das Christentum nach Paulus Verständnis keine sozialrevolutionäre Botschaft beinhaltet, zeigt sich im ersten Brief an Timotheus (1 Tim 6,1–2). Paulus lässt Sklaverei als gesellschaftlich etablierte Besitzform unangetastet, gemahnt aber Sklaven wie Herren an ihre gegenseitigen Pflichten (Kol 3,22 – 4,1 EU; Eph 6,1–9 EU). Sklaverei ist Teil der gottgewollten Ordnung, in der Menschen unterschiedliche Status innehaben und sich damit arrangieren müssen.

Mit den päpstlichen Bullen Dum diversas (1452) und Romanus Pontifex (1455) wurde es Christen erlaubt, Sarazenen, Heiden und andere Feinde des Christentums zu versklaven und ihren Besitz zu nehmen. Im Fall der dalmatischen fante, deren Unfreiheit zeitlich begrenzt war, wurde betont, dass einige Jahre in sklavenähnlichem Arbeitsverhältnis notwendig seien, damit sie ausreichend Zeit zum Lernen hätten

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