Templer - Blog

⚔️ Komturei Gaston (Armenien)

Diese im heutigen Armenien gelegene Festung wurde den Templern um 1130 übereignet. 1188 war die Garnison gezwungen, sich Saladin zu ergeben. Moslemische Truppen besetzten den Platz, wurden aber 1191 ihrerseits durch die Männer König Leos II. von Armenien, Anwärter auf das Fürstentum von Antiochia, vertrieben. Im Anschluss weigerte sich Leo, die strategisch vorteilhaft gelegene Festung dem Orden zurückzugeben. Es kam zu Auseinandersetzungen mit Bohemund II., Fürst von Antiochia, an dessen Ländereien der strittige Besitz grenzte. Die Templer stellten sich auf die Seite Bohemunds II. von Antiochia, um den Anspruch auf ihre ehemalige Festung zu bekräftigen. Nach dem Einschalten von Papst Innozenz III. auf Drängen der Templer folgten lange und schwierige Verhandlungen, und erst 1215 oder 1216 wurde Gaston dem Orden restituiert. 1268 wurde die Festung durch die Brüder selbst verwüstet und verlassen, nachdem klar geworden war, daß sie gegen die Truppen Sultan Baybars nicht würde standhalten können. Für diese Entscheidung, die ohne Genehmigung ihrer Oberen getroffen worden war, wurden alle dortigen Templer, darunter Gerard de Sauzet, damals Landkomtur von Antiochien, späterer Provinzmeister von Ungarn, von Gaston zur Strafe des Habitverlustes für die Dauer eines Jahres verurteilt.

Einige wenige bauliche Reste sind noch aus dem Kernbau des 12. Jahrhunderts vorhanden, der weitaus größere Teil der Ruine stammt aber aus dem Neubau nach 1216. Es handelt sich um eine tonnengewölbte Vierflügelanlage, von der heute noch drei Flügel halbwegs erhalten sind. Im Südflügel befand sich ein durchfensterter Saal, im Nordflügel eine Kapelle mit flachem Ostabschluss. Ein heute weitgehend zerstörter Aquädukt diente der Wasserversorgung. Östlich und südwestlich war eine zweite Verteidigungslinie vorgelagert.

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