Templer - Blog

⚔️ Komturei Sainte Vaubourg (Frankreich)

Die Niederlassung geht auf eine Schenkung zurück, die Heinrich II., König von England, in seiner Eigenschaft als Herzog der Normandie zwischen 1173 und 1178 tätigte. Damals befand sich in Sainte-Vaubourg bereits eine Burg, die Heinrich II. Vorfahren als Aufenthaltsort während der Jagd im zugehörigen ‘parc’ diente. Dieser Park umfasste sowohl Wald, als auch Weideflächen sowie einen Wasserlauf. Das Areal war allerdings durch die Seine, den königlichen Wald von Roumare, sowie die Rechte naher älterer monastischer Niederlassungen begrenzt. Zur Besitzerweiterung standen den Templern daher nur Gebiet im Süden der Seine frei.

Dependancen wurden mit Hilfe von Schenkungen und Käufen in Bosnormand (Anfang des 13. Jh.s) und Cesseville (ab der zweiten Hälfte des 13. Jh.s) errichtet. Ziel aller Transaktionen war wie stets die Erlangung eines möglichst homogenen Landbesitzes, der leichter zu bewirtschaften war. In Bosnormand endet diese Periode erst 1273, aber nur, um sich in Cesseville fortzusetzen, einem Platz, in dem auch die Nachbarkomturei Sainte-Etienne de Renneville Besitz hatte. Weitere zahlreiche Liegenschaften besaß Sainte Vaubourg im Gebiet von Caux (s. Liste der Besitzungen in der Normandie). Sehr wahrscheinlich waren Dienstleute der Templer auch in der Ziegelherstellung tätig, die sich im 13. Jh. hier ausbreitete.

Überliefert ist das Datum der Weihe des zweiten Kapellenbaus von Sainte Vaubourg: 1264. Auf einem der Glasfenster, die jetzt in der Kapelle von Villedieu-lès-Maurepas eingesetzt sind, ist Robert Payart abgebildet, Provinzmeister der Normandie um 1260. Die Ruine der allerdings im 15. Jh. veränderten Kapelle (sie wurde wohl während der Revolution zerstört) ist heute noch vorhanden, sowie von der mittelalterlichen Bausubstanz weiterhin ein eingewölbter Keller und die Scheune mit ihrem Dachstuhl aus dem 13. Jh.

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