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Macron gewinnt ersten Durchgang – Prognosen sehen ihn in der Stichwahl vor Le Pen

Das ist passiert: Frankreich hat gewählt. Präsident Emmanuel Macron wird in der Stichwahl am 24. April auf die Rechtsnationalistin Marine Le Pen treffen. Macron erreichte über 27 Prozent der Stimmen, Le Pen rund 24 Prozent. Der linksextreme Kandidat Jean-Luc Mélenchon erreichte 22 Prozent. Aktuelle Hochrechnungen schätzen die Enthaltung bei 27 Prozentpunkten. Umfragen zur Stichwahl in zwei Wochen sehen Macron derzeit vor Le Pen. Es dürfte jedoch knapp werden. Während das Umfrageinstitut Ipsos-Sopra Steria den Präsidenten acht Prozentpunkte vor Le Pen sieht, liegt er laut dem Ifop-Institut nur zwei Punkte vor der Kandidatin des Rassemblement National. Bereits 2017 standen sich beide in der Stichwahl gegenüber. Zu den neusten Entwicklungen

Das ist der Hintergrund: Die Entwicklungen, die vor fünf Jahren einsetzten, haben sich weiter verstärkt. Macron, Le Pen und Mélenchon haben an Stimmenanteil zugelegt. Die einst dominanten Volksparteien, der Parti socialiste und die konservativen Les Républicains, laufen dagegen Gefahr, in der Bedeutungslosigkeit zu verschwinden. Sowohl die Sozialistin Anne Hidalgo (1,7 Prozent) als auch die konservative Valérie Pécresse (4,8 Prozent) schnitten viel schlechter als erwartet ab. Genau wie der rechtsextreme Publizist Éric Zemmour, der mit 6,9 Prozent deutlich unter den Erwartungen blieb. Zum Bericht
Das ist die Herausforderin: Marine Le Pen geht mit geglättetem Image in die Stichwahl, sie wirkt so harmlos wie noch nie. Im Wahlkampf hatte der radikale Hetzer Éric Zemmour sie mit seinen Provokationen vorübergehend in den Schatten gestellt. Seine Kandidatur hat dazu beigetragen, dass Le Pen ihren Schrecken verlor und nun auch für Macron in der Stichwahl eine schwierigere Gegnerin darstellen dürfte als 2017. Besonders kontroverse Vorhaben wie den Austritt aus der EU und eine Rückkehr zum Franc hat Le Pen fallenlassen. Zum Porträt
So sehen wir es: Mit einem besseren Ergebnis als vor fünf Jahren ist Amtsinhaber Macron in die Stichwahl um das Präsidentenamt eingezogen. Doch zu sicher sein sollte er sich nicht. Auch seine Konkurrentin Le Pen ist stärker geworden. Die Wähler für den zweiten Durchgang zu mobilisieren, wird sowohl für Macron als auch für Le Pen eine Herausforderung darstellen. Der Amtsinhaber wird sich dabei wie vor fünf Jahren als Bollwerk gegen die extreme Rechte präsentieren. Aber nur vor dem Schreckgespenst Le Pen zu warnen, wäre eine riskante Strategie. Zum Kommentar

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