Besser leben

Richtig düngen

Kümmerwuchs, Missbildungen oder Verfärbungen – häufig in Verbindung mit einem
verstärkten Auftreten von Schädlingen und parasitären Krankheiten – können ein Zeichen dafür sein, dass Zimmerpflanzen unzureichend oder falsch gedüngt wurden. Damit Pflanzen in Töpfen nicht „verhungern”, muss man ihnen regelmässig Nährstoffe in Form von Düngemitteln zuführen. Menge und Zusammensetzung der benötigten Dünger können aber von Art zu Art erheblich variieren. So unterscheidet man nicht nur Pflanzen mit hohem, mit mittlerem und mit schwachem Nährstoffbedarf. Grünpflanzen brauchen z.B. besonders viel Stickstoff, während Blütenpflanzen dagegen einen kali- und phospatbetonten Dünger lieben. Im Frühjahrund Sommer, also während der Hauptwachstumsphase, ist der
grundsätzlich höher als im Herbst und Winter. Von November bis Februar sohlte man die Düngung ganz einstellen oder zumindest stark reduzieren. Eine Ausnahme bilden hier nur die Winterblüher.

Die Qualität der im Handel erhältlichen Topfpflanzen- und Blumendünger wird sowohl durch ihr Mischungsverhältnis an Kernnährstoffen (Stickstoff/N, Phosphor/ P und Kali/K) als auch durch ihren Anteil an Spurenelementen (Mangan, Eisen, Kupfer, Zink, Bor, Molybdän, Magnesium) bestimmt. Organische Düngemittel werden von allen Planzenarten vertragen. Probleme durch Uberdüngung und schädliche Salzanreicherungen sind hier weitestgehend auszuschliessen. Teilweise sind sie zudem mit bodeneigenen Mikroorganismen angereichert, was zu einer Belebung des Pflanzsubstrats und einer Verbesserung der Erdstruktur führen kann. Bei ganz speziellen Nährstoffansprüchen bzw. Nährstoffdefiziten kann die Verabreichung von Spezialdüngern oder organischen Einzelnährstoffdüngern sinnvoll sein. Im Zweifelsfall empfiehlt sich eine vorherige Uberprüfung der vorhandenenNährstoffgehalte in der Topferde.

Die richtige Erde
Blumenerden gibt es in unterschiedlichster Qualität. Beim Kauf sollte man darauf
achten, dass die Erde schön krümelig und locker ist. Minderwerige Erden, die oft
aus grobfaserigen oder zu feinen, ungeeigneten Torfen bestehen, schrumpfen im Topf, lassen sich schlecht wieder befeuchten und gewährleisten keine gute Luft und
Wasserversorgung der Wurzeln. Als Alternative zu den meist torfhaltigen Blumenerden können Substrate aus getrockneten, gepressten Feinfasern der Kokosnuss („Kokohum”) verwendet werden. Auch humusreiche, feingesiebte Garten- und Komposterde (gut verrottet) ist geeignet. Das Dämpfen dieser Erde verhindert Probleme mit Krankheitserregern, Bodentieren und auch Unkrautsamen.

Sogenannte „Einheitserden” und „Torfkultursubstrate” sind in der Regel für die
meisten Zimmerpflanzen geeignet. Es gibt sie in ungedüngter (Typ O), schwach gedüngter (Typ P = Pikiererde; TKS 1) und normal gedüngter Form (Typ T = Topferde; TKS 2). Für Kakteen, Orchideen, Bromelien und Moorbeetpflanzen sollte man besser auf Spezialerden zurückgreifen. Sind bereits Kernnährstoffe (N, P, K) und Spurenelemente enthalten, ist auf deren angegebene Konzentration und Zusammensetzung zu achten und die weitere Düngung darauf abzustellen. Wichtig ist auch der Kalkgehalt (Calcium, Ca) bzw. pH-Wert (Säuregrad) der Erde, der für die meisten Zimmerpflanzen zwischen 5,5 und 6,5 liegen sollte.

Das Umtopfen in grössere Gefässe ist nötig, wenn das Pflanzgefäss völlig durchwurzelt
ist und die Wurzeln keinen Platz mehr zum Wachsen haben, oder wenn die Erde zu stark verdichtet ist. Die meisten Zimmerpflanzen vertragen ein Umtopfen im zeitigen Frühjahr bzw. nach ihrer Ruhezeit. Liegt diese wie z. B . bei der Zimmerkalla (Zantedeschia) im Sommer, sollte man das Umtopfen im Herbst durchführen.

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