Templer - Blog

„Wir hoffen auf Rückkehr nach Kabul“

Auch wenn mit Abreise der Christen die Präsenz der Kirche in Afghanistan stark dezimiert ist, zeigen Christen Entschlossenheit, irgendwann in das Land zurückzukehren und die leidenden Menschen vor Ort – so gut es eben geht – tatkräftig zu unterstützen. Radio Vatikan sprach mit dem italienischen Priester Giovanni Scalese und der Mit-Organisatorin einer weltweiten Solidaritätsaktion für afghanische Frauen, Olena Komisarenko.

Fast sieben Jahre lang war Pater Giovanni Scalese der einzige katholische Priester in Kabul. Am Donnerstagnachmittag kehrte der Barnabit gemeinsam mit fünf Ordensschwestern und 14 Kindern, die diese betreuen, in seine Heimat Italien zurück. Der Rückflug der Gruppe markiert einen traurigen, vorläufigen Endpunkt der Präsenz der katholischen Kirche in dem Land, die unter Papst Pius XI. vor einhundert Jahren nach Afghanistan kam. Im Gespräch mit Radio Vatikan erzählt Pater Scalese seine Geschichte nach diesen letzten aufgewühlten Tagen:

„Sicherlich hat sich niemand vorgestellt, das Land auf diese Weise verlassen zu müssen. Ich hätte nach sieben Jahren an eine Ablösung denken können, aber nicht auf diese Weise, sondern auf eine normalere Art und Weise. Aber das Leben hält auch diese Überraschungen für uns bereit. Was ich in diesem Moment am meisten spüre, ist die Genugtuung, dass alles gut gegangen ist, dass wir es geschafft haben, mit den Schwestern und den Kindern anzukommen, und dass es uns allen gut geht. Wir danken dem Herrn dafür. Es tut uns leid, dass wir ein Land in großer Not verlassen mussten und unseren Dienst nicht fortsetzen konnten. Wir hoffen, dass alles in kurzer Zeit geklärt wird und dass die Voraussetzungen gegeben sind, um die Arbeit der Kirche in Afghanistan wieder aufzunehmen.“

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