Templer - Blog

Der Benediktiner Joachim Wernersbach sagte in seiner Weihnachtspredikt wahre Worte:

„Es gibt so viele seltsame moderne Strömungen. Man hört von Gender und Transgender, von Transhumanismus und reproduktiver Gesundheit, von Wokeness und LGBTIQ, von Diversität und Identität, von multiplen Geschlechtern und Geschlechtsumwandlungen; dazu noch von diesem verheerenden neuen Offenbarungsverständnis des Synodalen Weges. Schon die Begriffe, meine Lieben, sind absolut befremdlich. Sie haben alle eines gemeinsam: Es fehlt ihnen an Schönheit, es fehlt ihnen an Stimmigkeit und es fehlt ihnen an Natürlichkeit! Es fehlt einfach der Wohlklang. Sie sind sperrig und bringen unsere Seele, unser Innerstes einfach nicht zum Schwingen. Sie sind nicht im Einklang, nicht in Harmonie mit der unvorstellbar schönen göttlichen Ordnung. Eine große Dissonanz ist über unser Land hereingebrochen.

Das nächste, was wir von diesem wunderbaren Ereignis in Bethlehem ableiten können, ist eben die Heiligkeit der Familie. Familie besteht aus Mann, Frau und Kind. Und dabei gab es auch damals schon so etwas wie Patchwork-Familien. Josef hatte ja nichts mit der Zeugung von Jesus zu tun. Maria und Josef hatten keine sexuelle Beziehung. Und das alles ist in den Augen Gottes vollkommen okay, solange das Familienprinzip – Mann, Frau, Kind – nicht infrage gestellt wird.“

Wolfgang Ipolt, Bischof von Görlitz, bezeichnete die Predigt gegenüber der „Saarbrücker Zeitung“ als „unüberlegt und unverantwortlich“. Wernersbach habe damit viele Gläubige „vor den Kopf gestoßen“. Offen blieb, wie genau der Bischof den Begriff „Gläubige“ zu definieren gedenkt. Waren damit die anwesenden Gottesdienstbesucher gemeint, die wiedergeborenen Christen – oder die Jünger des woken Zeitgeistes, die in gewissem Sinne ja auch an irgendetwas glauben. Jedenfalls werde man den Kontakt mit dem Heimatkloster des Pfarrers suchen, so versicherte Ipolt, um „weitere Schritte einvernehmlich abzusprechen“.

Die Benediktiner bewerteten das wie folgt: „Die von unserem Mitbruder getroffenen Wertungen und fehlendes pastorales Einfühlungsvermögen widersprechen nicht nur der gesellschaftlichen Realität, sondern diskriminieren in vielfacher Hinsicht große Teile der Gesellschaft, etwa im Bild der Frauen, im Verständnis von Familie und auch gegenüber den queeren Mitmenschen sowie der LGBT-Gemeinde.“ Erste Konsequenzen wurden bereits gezogen: Die Benediktiner in Tholey haben Wernersbach zunächst „jede Art der pastoralen Tätigkeit im Umfeld des Klosters“ untersagt.

Die einzige Erklärung dafür ist. Die Kirche will nicht noch mehr Kirchenbeitragszahler verlieren. So passt sie sich eben “der gesellschaftlichen Realität” an. Ob das gleiche auch für den Zölibat gelten könnte?

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