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Die Ausbreitung des Christentums

Die Macht der Päpste
Im Westen Europas spielte das Papsttum ab Ende
des 11. Jahrhunderts eine führende Rolle, die sich
nicht zuletzt bei der Organisation der Kreuzzüge
deutlich manifestierte. Herausragende
Gestalten unter den Päpsten waren Gregor
AH. (1075-1085), der gegen die Simonie, den Kauf
kirchlicher Ämter, und für den Zölibat kämpfte, sowie
Innozenz III. (1198-1216), der vielleicht mächtigste
Papst des ganzen Mittelalters. Der päpstliche
Superioritätsanspruch über die weltlichen Herrscher
führte häufig zu Konflikten, und 1302 postulierte
Bonifatius VIII. (1294-1303) mit seiner Interpretation
der »Zwei-Schwerter-Theorie«, dass dem
Nachfolger Petri die weltliche ebenso wie die geistliche
Herrschaft über die Christenheit übertragen
worden sei.

Der Reichtum und das Machtgebaren der Westkirche
riefen jedoch auch im Volk Widerspruch hervor,
und so bildeten sich ab dem 11. Jahrhundert
Erneuerungsbewegungen. Die Katharer in Südfrankreich
ließen den Dualismus gnostisch-manichäischer
Vorstellungen wieder aufleben und zogen
durch ihre weltabgekehrte Lebensweise und die
Ablehnung der offiziellen Kirche zahlreiche -Anhänger
an. Obwohl sie wie alle häretischen Gruppierungen
mit großer Brutalität unterdrückt wurden,
erkannten einige Kirchenmänner, dass nur eine innere
Reform und nicht die Härte der Inquisition die
Antwort auf religiöse Sonderwege sein konnte. Mit
der Gründung der Bettelorden durch Dominikus
(um 1170-1221) und Franz von Assisi (1181-1226)
standen der Kirche glaubwürdige Prediger gegen
die Häretiker zur Verfügung, und die Bettelmönche
leisteten einen wichtigen Beitrag bei der Verkündung
des Evangeliums Evangeliums im spätmittelalterlichen
Europa.

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