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Die Ausbreitung des Christentums

Von einer ursprünglich orientalischen Religion wandelte
sich das Christentum im Mittelalter zu einer abendländisch
dominierten Glaubenslehre, die die gemeinsame geistige
Grundlage ganz Europas bildete. Kirchenspaltungen und die
zunehmende Kritik an kirchlichen Institutionen
und Praktiken ließen den Ruf nach Reformen jedoch immer
lauter werden.

In den ersten fünf Jahrhunderten seiner Geschichte
beschränkte sich das Verbreitungsgebiet
der Christen hauptsächlich auf das Römische
Reich. Obwohl der Untergang Westroms die
abendländische Kirche zwang, sich außerhalb des
Rahmens der kaiserlichen Protektion neu zu definieren,
war das Christentum um 600 die wichtigste
Religion im gesamten Mittelmeerraum. Ab dem
zweiten Viertel des 7. Jahrhunderts verlor das Byzantinische
Reich seine Territorien im Vorderen
Orient und in Nordafrika zunehmend an den Islam,
und nach einigen Jahrhunderten muslimischer
Vorherrschaft gab es dort nur noch christliche Minderheiten.
Trotz aller Toleranz den Christen gegenüber
isolierte der Islam die Kirche von den Monophysiten
und den Nestorianern im Osten, die
eigene Missionare bis nach Indien und China entsandten

In der Zwischenzeit hatte auch die Missionierung
Europas bedeutenden Aufschwung erlebt,
nicht zuletzt seit Papst Gregor der Große (590-604)
Augustin, den späteren ersten Erzbischof von Canterbury,
zu den Angelsachsen gesandt hatte. In
England waren jedoch auch Missionare der irischen
Kirche tätig, die seit Mitte des 5. Jahrhunderts
bestand und sich von Rom in einigen Fragen
wie etwa dem Datum des Osterfests unterschied.
Auf der Synode von Whitby 664 wurden die römische
Art der Datumsberechnung und der Vorrang
des Papstes anerkannt.

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