Gedanken am 13. November
Jede Religion lehrt, daß die Liebe Gottes alle Irrtümer und
Sünden tilgt. Der Islam dürfte die am meisten mißverstandene
Religion sein – wird er doch, zumindest im Westen,
häufig als strenge und unversöhnliche Doktrin aufgefaßt.
Der Religionswissenschaftler, Schriftsteller und Mullah (religiöse
Lehrer) Lex Hixon stellt diese irrige Auffassung in
seinen Werken auf sehr überzeugende Weise richtig. In The
Heart of the Koran übersetzt er eine Passage aus dem heiligen
Buch folgendermaßen: »Möge der heilende Strom von Allahs
Vergebung die Herzen aller Menschen umhüllen und
jede Ader ihres geistigen Lebens vom Feuer der Leugnung
der Liebe, der Auflehnung gegen die Liebe, der selbstbefaßten
Entstellung der Liebe befreien.«
Tempelarbeit:
Göttlicher Geist, möge ich spüren, wie der Balsam Deiner
Liebe meine Seele erquickt und alles aus mir herauswäscht,
was den Fluß Deiner Liebe entstellt und leugnet. Möge mein
Herz in seinem wahren Licht erstrahlen und mir erlauben,
alle Menschen mit wohlwollender Güte zu betrachten, auf
daß der tiefe Frieden Deiner Weisheit sich in meinem Leben
und in der Welt offenbare.
Verweile für ein paar Minuten im Frieden des Gebets der Sammlung.
Richte deine Aufmerksamkeit nach hinten, auf das Westliche
Tor deines Körpertempels. Rufe die Gegenwart Raphaels an, des
Wächters der Pforte des Todes und der Wiedergeburt, dessen
Schwert die Ketten der Kritiksucht und der Hartherzigkeit durchschneidet.
Bitte darum, daß er dir helfe, dich den ganzen Tag über
um eine Haltung nicht-urteilenden Gewahrens zu bemühen.