Gedanken am 15. November
Die »selbstbefaßte Entstellung der Liebe«, von der Mohammed
sprach, ist die Tendenz des kleinen Ichs, sich in den
Mittelpunkt des Universums zu stellen. Dies hat zur Folge,
daß ein Großteil unseres Denkens und Fühlens um die Begriffe
»ich« und »mein« kreist. Der Arger, der beim Gedanken
»Ich bin belästigt worden« spontan in uns aufwallt, läßt
kaum Platz für Gedanken an den anderen und die Handlungen
und Reaktionen aufkommen, die zu der »Belästigung«
geführt haben. Wenn wir jedoch mehr an die wechselseitige
Abhängigkeit aller Dinge denken, nehmen wir den Standpunkt
eines von zahllosen Sternen in einem herrlichen Universum
ein – statt desjenigen einer Sonne, tun die das gesamte
Weltall kreist. Unser Herz gelangt dann zum Frieden.
Tempelarbeit:
Göttlicher Geliebter, möge eine umfassendere Anschauung
des Alls in meinem Geist Wurzeln schlagen und das begrenzte
Verständnis der Liebe verdrängen, das mich und
meine kleinen eigensüchtigen Interessen in den Mittelpunkt
des Universums stellt. Möge der Strom Deiner Liebe alle
egoistischen Denkgewohnheiten hinwegwaschen und damit
der grenzenlosen Liebe des Höheren Selbst – desjenigen
Teils von »mir«, der mit allem eins ist – erlauben, ungehindert
hervorzuleuchten.
Achte heute darauf, wie oft du die Wörter ich, mein, mir und
mich gebrauchst. Achte insbesondere darauf, wann Selbstbefaßtheit
den Standpunkt deines Gegenübers überschattet und zu Zorn,
Selbstgerechtigkeit oder Gereiztheit führt. Wenn du diese geistige
Angewohnheit an dir bemerkst, lasse sie los, indem du dir den
Nachthimmel vorstellst und dir bewußtmachst, daß du Teil eines
unendlichen Tanzes zusammenhängender Energien bist.