Gedanken am 23. September
Seit dem Durchgang durch das Äquinoktium sind die Pforten
der Unterwelt geöffnet, und der große »kosmische Kellerputz
« kann beginnen. Im Judentum fallen die hohen Feiertage
Rosch Ha-Schana (Neujahr) und Jom Kippur (Versöhnungsfest)
ungefähr in diese Zeit. Während der zehntägigen
Periode, die zwischen diesen zwei Festen Hegt, sind,
wie man glaubt, die Pforten des Himmels geöffnet. Diese
Tage tiefer, unerschrockener Selbsterforschung sind die hei-
Hgste Zeit des jüdischen Jahres. Unerledigte Angelegenheiten
werden ins Bewußtsein gehoben und abgeschlossen.
Man gesteht alles Unrecht ein, das man sich selbst, anderen
und Gott angetan hat, leistet jede erforderHche Wiedergutmachung
und vergibt, wenn nötig, selbst erfahrenes Unrecht.
Das Gewissen wird entlastet, und die geläuterte Seele
ist frei, sich durch das Himmelstor emporzuschwingen.
Tempelarbeit:
Göttlicher Geliebter, ich wache an diesem Herbstmorgen
voll Dankbarkeit auf. Ich bin bereit, alles Bedauern, allen
Groll und alle unbewußten Gedanken und Einstellungen,
die mich von Dir und anderen trennen, aufzugeben. Ich
öffne die Tür meines Herzens und bitte Dich herein. Kehre
mich aus, auf daß ich der Liebe und Freude gewahr werden
möge, die meine wahre Natur sind. Kehre mich aus, auf daß
mein Leben ein Segen sein möge für andere und für Dich!
Verweile für ein paar Minuten in der Stille des Gebets der
Sammlung oder der Shamatha-Vipassana-Meditation. Kannst du
dich an einen Traum aus der vergangenen Nacht erinnern? Träumst
du jetzt? Setze nach Möglichkeit deine Traumübungen fort.