Gedanken am 31. Jänner
Shakespeare schrieb: »Täusch eine Tugend vor, so sie dir
fehlt.« Die meisten von uns sind noch in den kleinlichen,
selbstbezüglichen Sorgen ihres falschen Ichs befangen.
Nichtsdestoweniger verspüren wir die uralte Sehnsucht unserer
Seele, das Ich zu überwinden und zur Vereinigung mit
dem Göttlichen zu gelangen. Es spielt keine Rolle, ob unsere
Motivation zur Einswerdung mit dem Göttlichen nachläßt
und selbstsüchtige Gedanken die Oberhand gewinnen.
Wenn wir die Sehnsucht nach Gott und den innigen
Wunsch, unserem Nächsten zu dienen, unaufhörlich vortäuschen,
werden diese Tugenden früher oder später Wirklichkeit
werden. Oder wie mein Mann es formuliert: »Schwindel
dich durch Schein zum Sein durch!«
Tempelarbeit:
Gedankt sei Dir, Göttlicher Geliebter, für das Licht des
Morgens und diesen weiteren Tag, an dem ich lernen, lieben
und wachsen kann. Gleichgültig, ob ich mir des Feuers der
Liebe in meinem Herzen bewußt bin oder ob meine Seele
sich kalt und leblos anfühlt, gib, daß ich weiter übe, Dich zu
lieben und meinem Nächsten zu dienen. Ich rufe Michael
und die himmlischen Heerscharen an, daß sie mir helfen
mögen, diese Ideale zu verinnerlichen, auf daß sie mir so
vertraut werden mögen wie die Luft, die ich atme.
Verweile für ein paar Minuten im Ei aus Licht oder im Gebet der
Sammlung, um dein Bewußtsein von der Göttlichen Gegenwart
zu vertiefen. Rufe im Laufe des Tages immer wieder Michael an,
daß er dir helfe, gleich ihm »wie Gott« zu werden – denn dies
bedeutet Michael auf hebräisch.