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Kampf gegen Kinderarbeit, Ausbeutung und Klimazerstörung

Das Problem der Kinderarbeit, der Ausbeutung von Arbeitskräften und der Zerstörung des Weltklimas durch unethische Geschäftspraktiken ist eine drängende Angelegenheit, die weitreichende Konsequenzen für Mensch und Umwelt hat. In einem bedeutenden Schritt zur Bekämpfung dieser Missstände hat die Europäische Union Mitte Dezember eine wegweisende Richtlinie verabschiedet, das sogenannte EU-Lieferkettengesetz. Dieses Gesetz soll Unternehmen dazu verpflichten, Menschenrechte entlang ihrer Lieferketten zu achten und aktiv zum Umweltschutz beizutragen. Die Mitgliedsstaaten haben nun zwei Jahre Zeit, um diese Richtlinie in nationales Recht umzusetzen, und große Unternehmen müssen ab frühestens 2027 die Einhaltung dieser Vorschriften gewährleisten.

Unternehmen wie Zara, KiK oder H&M stehen exemplarisch für die Konsequenzen einer unzureichenden Regulierung innerhalb der Branche. Die Erfahrungen zeigen immer wieder, dass das freiwillige Engagement von Unternehmen für gute Arbeitsbedingungen oft nur Lippenbekenntnisse sind. Arbeiterinnen, die häufig Frauen sind, sehen sich mit sexueller Belästigung, demütigenden Arbeitsbedingungen und unerbittlichem Arbeitsdruck konfrontiert, um vorgegebene Ziele zu erreichen. Viele arbeiten unter solchen Bedingungen ohne Pausen, ohne Nahrungsaufnahme und ohne die Möglichkeit, auf die Toilette zu gehen. Doch nicht nur Unternehmen in Regionen wie Ostasien oder Mittelamerika vernachlässigen Menschenrechte und Umweltschutz. Auch das Label “Made in Europe” bietet keine Garantie für fair hergestellte Waren. In Ländern wie Ost- und Südosteuropa produzieren Hunderttausende für den europäischen Markt, jedoch oft unter Bedingungen, die kaum ein menschenwürdiges Leben ermöglichen. Lohnkürzungen bei Krankheit, gestrichene Urlaube und Einschüchterungen von gewerkschaftlich organisierten Arbeitnehmern sind dort keine Seltenheit.

Das neue EU-Lieferkettengesetz soll diesem Missstand entgegenwirken. Es verlangt von Unternehmen, ihre Lieferketten auf die Einhaltung von Menschenrechten zu überprüfen und Maßnahmen zum Schutz der Umwelt zu ergreifen. Doch bleibt die Frage offen, ob diese Maßnahmen ausreichen, um Menschen und Klima tatsächlich zu schützen. Experten aus verschiedenen Teilen der Welt werden diese Woche im Radiokolleg darüber diskutieren, wie effektiv das neue Gesetz sein kann und welche weiteren Schritte notwendig sind, um die Missstände in der globalen Lieferkette zu bekämpfen.

Das EU-Lieferkettengesetz könnte ein bedeutender Schritt in die richtige Richtung sein, um die Auswirkungen von Kinderarbeit, Ausbeutung und Umweltzerstörung zu minimieren. Es ist jedoch unerlässlich, dass die Umsetzung und Durchsetzung dieses Gesetzes konsequent erfolgt und dass weitere Maßnahmen ergriffen werden, um die globalen Lieferketten fairer und nachhaltiger zu gestalten. Nur so kann langfristig eine gerechtere und umweltfreundlichere Zukunft für alle erreicht werden.

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